Angenommen keine*r der 10.500 Athlet*innen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hätte einen Partner und alle nicht nur Lust auf Medaillen, sondern auch auf Sex. Dann hätten sie vom 5. bis zum 21. August Zeit, um es im Olympischen Dorf oder sonstwo in Rio wild zu treiben. Das sind 17 Tage.

Um Verhütungsmittel müssen sich die Athet*innen jedenfalls dieses Mal keine Sorgen machen: 450.000 Kondome geben die Veranstalter in Rio aus. Das sind rund 42 Kondome pro Sportler*in. Bei 17 Tagen könnte dann jede*r im Schnitt knapp 2,5 mal am Tag Safer Sex haben.

"Man kann nie genug davon haben."

Lucas Dantas, Sprecher Organisationskomitee über die Zahl der Kondome

Damit übertrifft Rio die Olmypischen Spiele in London im Jahr 2012 um das Dreifache. Damals hatte Durex 150.000 Kondome verteilt. Aus gutem Grund. So sagte etwa der US-amerikanische Schwimmer Ryan Lochte vor den Spielen in London: "Während der vergangenen Spielen hatte ich eine Freundin – ein großer Fehler. Jetzt bin ich Single, also sollte London richtig gut werden. Ich bin gespannt."

Die US-Fußballerin Hope Solo berichtete derweil von wildem Sex im Olympischen Dorf: "Ich habe Leute gesehen, die im Freien Sex hatten – auf dem Rasen, zwischen Gebäuden. Es geht zur Sache und wird schmutzig."

Warum auch nicht? Offenbar gesteht man Athlet*innen nicht zu, anderes außer Sport im Kopf zu haben: Bei den Winterspielen in Sotschi im Jahr 2014 war die Weltpresse überrascht, dass sich die Sportler*innen vor und nach den Wettkämpfen nicht in Meditationsübungen und Keuschheit übten, sondern ihre Zeit auf Tinder oder Grindr vertrieben – wie ganz normale Menschen eben auch.