Wegen der Corona-Krise ist die Grenze zwischen Konstanz und Kreuzlingen geschlossen worden. Zwei Zäune sollen grenzübergreifende Berührungen verhindern.

Zwischen Konstanz und Kreuzlingen, an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz, hindert schon seit Mitte März ein Zaun Paare daran, einander zu besuchen. Aufgestellt wurde er im Zuge eines Einreisestopps, das die Verbreitung des Coronavirus verhindern soll.

Trotz Absperrung trafen sich Partner*innen, Verwandte und Freund*innen weiterhin, plauderten, tranken Kaffee und spielten Ball über den aufgestellten Drahtzaun hinweg. Da es allerdings nicht beim bloßen Wiedersehen blieb und sich die Leute auch durch den Zaun küssten und umarmten, sah man sich von Schweizer Seite aus gezwungen, eine weitere Begrenzung aufzustellen. Zwei Gitterzäune, dazwischen etwa zwei Meter Abstand, sollen den Körperkontakt endgültig verhindern.

Disziplinierter Verzicht

"Es ist absurd", erzählt Andrea, die mit ihrem Hund an den Grenzzaun gekommen ist, dem SWR. Ihr Lebensgefährte Markus lebe auf der Schweizer Seite des Bodensees, sie auf der deutschen. Normalerweise kann Andrea hier ganz einfach zu Fuß die Landesgrenze passieren. Es sei beklemmend, sagt sie, "es ist eine Situation, die ich nie mehr haben möchte".

"Wir alle müssen jetzt diszipliniert verzichten", appellierte der Kreuzlinger Stadtpräsident Thomas Niederberger an die Menschen. Besonders hinsichtlich der verbesserten Wetteraussichten habe man sich zu dieser Maßnahme gezwungen gefühlt: "Wir wollen mit dem Zaun und mit verstärkter Präsenz an öffentlichen Plätzen eine Ausgangssperre an Ostern verhindern."