Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat auf die Kritik am offiziell genehmigten Upskirting reagiert – von dem einige Läuferinnen nicht mal wussten. Die Kamera wird weiter angewandt, aber zeigt Bilder nur noch in bestimmten Momenten.

Am Sonntag reagierte der Deutsche Leichtathletik-Verband auf die heftige Kritik. Man habe eine Einigung mit dem Weltverband IAAF gefunden. Die Startblock-Kameras würden weiterhin angewandt, aber in Zukunft würde nur noch die finale Blockstellung der Athlet*innen gezeigt, nicht der Moment, in dem sie in den Block einsteigen. Außerdem würden die Videodaten täglich gelöscht und nicht gespeichert. Statt Aufnahmen zwischen den Beinen werden nur noch die konzentrierten Gesichter der Läufer*innen vor dem Startschuss zu sehen sein.

Schluss mit Upskirting?

Die deutschen Sprinterinnen Gina Lückenkemper und Tatjana Pinto hatten starke Kritik an der neuen Praxis der Startblockkameras geäußert. Diese sei "sehr fragwürdig" und "unangenehm". Lückenkemper erklärte wütend: "Also ich weiß nicht, ob ihr gerne von unten von einer Kamera gefilmt werden wollt." Sie sei sicher, dass keine Frauen an der Entwicklung der Kameras beteiligt gewesen waren. Die Platzierung der Kamera sei eine Form von Upskirting, hieß es in den Sozialen Medien.

Ob die Einigung zwischen den Verbänden das Problem löst, ist unklar. Selbst wenn die Aufnahmen der Momente, in denen die Frauen ihre Position auf den Startblöcken beziehen, nicht ausgestrahlt werden, könnte es zu unfreiwillig intimen Mitschnitten kommen, die für Mitarbeiter*innen einzusehen sind.