Am Sonntagmorgen ist es wieder soweit: Die Leoniden, ein Sternschnuppen-Strom, ergießt sich über den Himmel und beschert uns jede Menge freier Wünsche. Der Meteorstrom wird jährlich im November sichtbar, wenn die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Umlaufbahn des Kometen Tempel-Tuttle kreuzt. Der nach seinen Entdeckern benannte Himmelskörper ist von einer Trümmerwolke aus Meteoren umgeben, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen und zu Sternschnuppen werden.

Simon Plate, Leiter des Potsdamer Urania-Planetariums, sagte gegenüber der dpa, man könne von bis zu zehn Sternschnuppen pro Stunde ausgehen. Die besten Chancen, möglichst viel von der Aktivität der Leoniden mitzubekommen, hätte man diesen Sonntag in den frühen Morgenstunden, bis kurz vor Einbruch der Dämmerung um sieben Uhr.

1750 mal schneller als ein Auto mit 140 Kilometer je Stunde

Leoniden sind nach dem Sternbild Löwe (lat.: Leo)  benannt, aus dessen Richtung sie am Himmel erscheinen. Sie gehören zu den schnellsten Sternschnuppen, die Forscher*innen bisher beobachten konnten. "Sie haben eine Geschwindigkeit von bis zu 70 Kilometern pro Sekunde", sagte Plate. Damit sind die Sternschnuppen 1750 mal schneller als ein Auto, das mit 140 Stundenkilometern unterwegs ist.

Im Vergleich zu den letzten Jahren nimmt die Anzahl der Leoniden ab. Das liegt daran, dass der Abstand zwischen der Erde und dem Komet durch ihre elliptischen Umlaufbahnen nicht immer gleich groß ist. Alle 33 Jahre trifft die Erde auf eine besonders dichte Trümmerwolke des Kometen, was uns einen besonders sternschnuppenreichen November beschert. Doch bis es wieder soweit ist, müssen wir uns noch ein wenig gedulden und mit einer Sternschnuppe alle sechs Minuten auskommen.