In einem nachbarschaftlichen Streit kann eine dicke Schicht Farbe manchmal als Totschlagargument dienen. So haben es zumindest Lisa Licata und Sherry Lau gemacht, die ihren Nachbar*innen endlich mal klipp und klar zeigen wollten, dass sie gekommen sind, um zu bleiben.

Das lesbische Paar fühlt sich eigentlich ganz wohl in seinem Haus in Penn Hills im US-Bundesstaat Pennsylvania. Eigentlich, denn ein Problem gibt es: Das heterosexuelle Paar im benachbarten Haus ist überhaupt nicht mit Licatas und Laus Lebensweise einverstanden und lässt sie das auch wissen.

Licata und Lau berichten davon, dass die Nachbar*innen sie regelmäßig mit homophoben Sprüchen beleidigen würden. Und als wäre das nicht genug, habe der Nachbar vergangenen Juli sogar mit einem Luftgewehr auf ihren Hund geschossen. Diese Anschuldigung leugnet er zwar. Die Polizei hat ihn allerdings deshalb wegen Tierquälerei angezeigt, im September steht ein Gerichtsverfahren an. Dem Hund geht es so weit gut.

Alles muss bunt

Vor etwa einem Jahr, als die Beschimpfungen schlimmer und regelmäßiger wurden, strichen Licata und Lau zunächst ihren Gartenzahn bunt an: Ein Regenbogen als Zeichen ihres stolzen Trotzes. Das ließ die Nachbar*innen allerdings nicht verstummen, sondern nur noch lauter schimpfen. Eine zusätzliche Regenbogenfahne an der Seite des Hauses ließ sie auch nicht verstummen.

"Als sie sich bei der Gemeindeverwaltung wegen des Regenbogenzauns beschwert hatte, wussten wir, dass es jetzt eine große Nummer braucht", erzählt Licata dem lokalen Fernsehsender WTAE Pittsburgh. "Wir entschieden uns für die Fassade des Hauses." Innerhalb von zwei Wochen strichen sie mithilfe einiger Freund*innen eine Seite ihres Hauses, selbstverständlich die Seite zum homophoben Nachbarpärchen, in den Regenbogenfarben an. Ein Foto davon postete Lau auf Facebook, dazu schrieb sie: "We are gay and we are here to stay!"

"Wir leben im 21. Jahrhundert. Wir leben hier, wir ziehen nicht weg. Meine Familie akzeptiert uns. Unsere Freunde akzeptieren uns. Wenn dir das nicht passt, lebe einfach dein Leben, lass uns in Frieden und alles ist cool", sagt Licata dem Fernsehsender.

Diese pralle Buntheit und der offensichtliche Wille der beiden Frauen, nicht aufzugeben, zeigte schließlich Wirkung. Das diskriminierende Pärchen nebenan habe seither nichts mehr von sich hören lassen. Ob das unmittelbar mit dem Regenbogenhaus zu tun hat, ist allerdings fraglich: "Die Nachbarn sind bisher still geblieben, weil ihnen ihr Anwalt geraten hat, ruhig zu bleiben", sagt Licata zu PinkNews. Die Reaktionen der restlichen Nachbarschaft sei ansonsten durchweg positiv.