Es war eine Idee zur feministischen Woche an der Universität von Queensland in Australien: Beim Gender Pay Gap Bake Sale kostet ein Stück Kuchen für einen Cis-Mann einen Dollar. Frauen zahlen weniger, weil sie in vielen Berufen auch weniger verdienen. Beispielsweise zahlte eine schwarze Anwältin für den Kuchen 55 Cent – ein Mann musste einen Dollar zahlen.

Die Idee ist nicht neu und sollte das Gespräch über die Bezahlung von Männern und Frauen während der feministischen Woche in Gang bringen. Der Kuchenbasar sollte die Realität – Frauen bekommen für die gleiche Arbeit weniger Geld – vor allem für Männer spürbar machen.

Was dann passierte beschrieb Madeline Price, Vize-Präsidentin des Gender-Instituts an der Universität von Queensland und Organisatorin der feministischen Woche in einem Kommentar für den Guardian: Einige Student*innen kamen zu ihr, um ihre Zweifel darüber auszudrücken, ob Feminismus heute überhaupt noch notwendig sei.

Bis die Student*innen Hass-Kommentare wütender Männer zum Bake Sale in einer inoffiziellen Facebook-Gruppe der Universität lasen.

Andere Kommentare, die Price zitiert, lauten:

  • "Kill all women"
  • "I want to rape these feminist cunts with their fucking baked goods"
  • "Females are fucking scum, they should be put down as babies"
  • "I’d punch a chick if she winked at me at the bake sale"

So hat der Kuchenbasar, der ein Gespräch über gleiche Bezahlung von Männern und Frauen schaffen sollte, aufgezeigt, mit welchen Problemen Frauen im Jahr 2016 außerdem zu kämpfen haben: Dass ihnen, wenn sie für ihre Rechte einstehen und ihre Meinung vertreten, mit Gewalt, Vergewaltigung oder gar Mord gedroht wird.

Auf der feministischen Woche selbst gab es laut Price viele konstruktive Diskussionen. Ein Großteil der anwesenden Männer bezahlte aus Solidarität sogar mehr als einen Dollar. Drohungen fanden ausschließlich im digitalen Bereich statt.

Der Kampf der Frauen um Anerkennung, gleiche Bezahlung und darum, ihre Meinung vertreten zu können, ist dennoch real – ob im Netz oder analog.