31 US-Dollar (rund 27 Euro) – das ist der Wert der Schokoriegel, die ein 34 Jahre alter US-Amerikaner Jacobia Grimes im Bundesstaat Louisiana gestohlen hat. Die Staatsanwaltschaft fordert dafür 20 Jahre bis lebenslang. Der Grund für dieses harte Strafmaß: Jacobia ist Wiederholungstäter.The Advocate berichtet, es sei das sechste Mal, dass Grimes beim Klauen erwischt wurde. Die Staatsanwaltschaft beruft sich deshalb auf ein Gesetz, das wiederholten Diebstahl zu einem Kapitalverbrechen macht.

Dass sie damit durchkommt, ist aber unwahrscheinlich. Der zuständige Richter Franz Zibilich sagte: "Ist das nicht ein wenig übertrieben? Zwanzig Jahre für einen Snickers-Riegel oder zwei oder drei oder vier?"

Anwälte berichten von Drogenproblem

Auch Grimes' Anwälte sind vom Eifer der Staatsanwaltschaft überrascht. Keiner seiner bisherigen Diebstähle habe einen Wert von mehr als 500 US-Dollar (rund 430 Euro) gehabt, sagen sie.

Im Jahr 2010 war Grimes zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er Socken und eine Hose gestohlen hatte. Nach Angaben seiner Anwälte hat er auch ein Drogenproblem. Wie "The Advocate" weiter berichtet, wird er zusätzlich angeklagt, Drogenutensilien zu besitzen.

Einer der Anwälte sagt: "Sie verschwenden ihre Zeit damit, jemanden wegen Süßigkeiten im Wert von 31 US-Dollar für Jahre wegzusperren."

Der Fall zeigt einmal mehr das Problem des US-Justizsystems auf: Die Zahl der Häftlinge pro Kopf ist fünf Mal höher als die in Großbritannien und neun Mal größer als in Deutschland. Seit den 1970er Jahren hat sich die Zahl der Häftlinge versiebenfacht.