Als mir letzten November von jeglichen Werbeflächen der neue Bio-Burger von McDonald's ins Gesicht sprang, konnte ich erst mal nur lachen. Offensichtlicher als der Fast-Food-Konzern kann man Greenwashing wohl nicht gestalten.

Okay, ich muss zugeben: Ich bin, was McDonald's angeht, voreingenommen. Wenn ich eines der Restaurants betrete, dann nur, um die Toilette zu benutzen. Ganz davon abgesehen, dass ich keinen Sinn darin sehe, schlechtes Essen von hässlich roten Tabletts zu essen, auf denen jedes einzelne Produkt in Papier und Pappe eingewickelt ist: Die Herstellung der Produkte empfinde ich als verantwortungslos und menschenverachtend.Das Erste ging den Qualitätsversprechungen des Fast-Food-Unternehmens auf den Grund. Auf die Frage, wer den Filialen das Fleisch für ihre Chicken Nuggets liefere, nannte McDonald's keine Namen. Bei 4.000 Betrieben könne man nicht jede Firma jeden Tag kontrollieren. Was wir jedoch wissen, ist, dass zu den Lieferanten "Wiesenhof" gehört. Ein Unternehmen, das aufgrund seiner widrigen Tierhaltung schon des Öfteren für

negative Schlagzeilen sorgte.

Aber in einer Zeit, in der das Bewusstsein für gesunde Ernährung immer elementarer wird, musste sich McDonald's irgendwie zu helfen wissen. Was ist da naheliegender, als einen Burger zu entwerfen, dessen Fleischanteil (der gefühlte 20 Prozent des Burgers ausmacht) bio-zertifiziert ist?

grünem Hintergrund. Der Farbwechsel sollte Respekt vor der Umwelt signalisieren. Den vermisse ich heute leider immer noch.

Der Burger ist gut angekommen, aber nicht gut genug. McDonald's sagt, dass man mit einem solchen Bio-Burger in erster Linie eine Nische bediene – und streicht ihn von der Speisekarte. Das klingt nach: Ihr Konsumenten entscheidet über die Zukunft unserer Produktwelt – und habt euch gegen Bio entschieden. Wir haben ja guten Willen gezeigt und versucht Bio-Produkte zu etablieren, aber ihr, die Kunden, wollt ja nicht.

McDonald's guter Wille ist bloße Imagepolierung

Ich finde, dass McDonald's sich seinen guten Willen sonst wo hinschmieren kann. Anstatt mit Verantwortung und gutem Gewissen Lebensmittel zu produzieren, schieben sie nun die Schuld auf die Konsumenten: "Der Verbraucher wird entscheiden, welches Potential darin in der langfristigen Zukunft liegt", sagte ein Unternehmenssprecher dem Fachmagazin Horizont. McDonald's hat nicht begriffen, dass Bio kein Produkt, sondern eine Haltung ist.

Mein Vorschlag: Entweder bekennt sich McDonald's endlich zu seinem billig produzierten Fast Food und macht transparent, dass Nachhaltigkeit egal ist – oder sie schließen lieber. Aber das wird wohl meine Utopie bleiben.