"Er hat ja gesagt", schreibt die Umweltaktivistin Milena Glimbovski unter ein Foto, das sie auf Instagram gepostet hat. Darauf sieht man sie auf einem Knie, in Antragspose. Ihr Partner blickt lächelnd auf sie herab. In der Ferne sieht man den Reichstag. Es handelt sich hier jedoch nicht um einen gewöhnlichen Heiratsantrag: "Er hat ja gesagt. Wir gehen gemeinsam zur Europawahl."

Unter dem Hashtag #Proposals4Europe posten Menschen Bilder von sich, wie sie Freund*innen, Partner*innen oder Verwandten einen Antrag machen, gemeinsam zur Europawahl zu gehen. Vom 23. bis 26. Mai wählen die EU-Bürger*innen ein neues Europäisches Parlament. In Deutschland wird am 26. Mai gewählt.

Die Aktion wurde von der Initiative Kleiner Fünf des Vereins Tadel verpflichtet! ins Leben gerufen. Die Initiative leistet eigentlich politische Bildungsarbeit und unterstützt Menschen dabei, "radikal höflich" gegen rechte Politik aktiv zu werden. Finanziert wird Kleiner Fünf durch Spenden und Stiftungen für politische Bildung. Mit der Kampagne #Proposals4Europe möchten sie nun die Wahlbeteiligung bei der Europawahl erhöhen. Diese lag bei der vergangenen Wahl 2014 europaweit bei lediglich 43 Prozent – in Deutschland waren es fast 48 Prozent.

Jede*r kann an der Aktion teilnehmen, auf der Kampagnenhomepage wird beschrieben, wie: Zunächst muss ein Ring her – dabei tut's auch ein Gummiband, ein Grashalm oder gefaltete Alufolie. Dann muss die auserkorene Person gefragt werden: Willst du mit mir zur Wahl gehen? Davon dann schnell ein Foto geschossen und bei Instagram unter dem Hashtag #Proposals4Europe hochgeladen – schon landet man im zugehörigen Feed.

Ende Mai wählen eine halbe Milliarde Menschen das Europäische Parlament. Doch was bedeutet Europa für junge Menschen, was wollen die Parteien – und wie funktioniert die EU? Das und mehr erfahrt ihr auf unserer Europawahl-Themenseite.