1. Eva (@depridisco) – Depression ist nicht schwarz-weiß

Der Account von Kommunikationsdesignerin Eva macht mithilfe von Texten, Illustrationen und Handlettering die Erkrankung Depression ein bisschen verständlicher, für Betroffene und Außenstehende. Die ansprechenden Posts schaffen ein Gefühl des Verstandenseins und motivieren zu kleinen Fortschritten. Denn sich nicht zu überfordern, sondern nachsichtig mit sich zu sein, ist das, woran Eva immer wieder erinnert. Dabei teilt sie in vielseitigen Texten auch ihre eigenen Erfahrungen. Das kann Betroffenen helfen, sich im Kampf mit dem Alltag weniger allein zu fühlen. @depridisco trägt in wohldosierten Portionen zu einer besseren Vernetzung der #mentalhealthcrowd bei.

2. Nirrimi Firebrace (@nirr.imi) – mehr Achtsamkeit

Die australische Autorin, Bloggerin und Fotografin Nirrimi Firebrace teilt als @nirr.imi ihre persönliche Reise in wunderschönen Texten, die oft tief berühren. Angststörung und Depressionen spielen immer wieder eine Rolle, ebenso wie traumatische Erlebnisse und missbräuchliche Beziehungen in ihrer Vergangenheit. Dazu kommt der Umgang mit Zweifeln an den eigenen Fähigkeiten als Freiberuflerin, Kreative und Mutter. Auch schwierige und gesellschaftlich tabuisierte Punkte spricht Nirrimi offen an: Dass sie Psychopharmaka nimmt oder den unerwarteten Selbstmord ihres Bruders zum Beispiel. Unter #ayearofjoys dokumentiert Nirrimi ein Jahr lang täglich ihre schönsten Momente. So übt sie, achtsam zu sein und die Details zu würdigen, die ihr Leben trotz seelischer Krankheit lebenswert und schön machen. Sie ist eine starke, softe und inspirierende Persönlichkeit, die immer die richtigen Worte findet.

3. Dinah (@erklaerungsnot) – alles rund um unsere Psyche

Unter dem Namen @erklaerungsnot bereitet Dinah, Psychologiestudentin und selbst betroffen, verschiedenste Aspekte psychischer Krankheiten als abwechslungsreiche Mischung aus Fakten und persönlichen Erfahrungen auf. Wie der Name andeutet, soll die Erklärungsnot von Menschen mit psychischen Krankheiten gemindert werden. Auch @erklaerungsnot kämpft gegen Stigmata, indem Dinah über unterschiedliche Krankheitsbilder und Störungen aufklärt. Was ist erlernte Hilflosigkeit? Was passiert in einer psychiatrischen Tagesklinik oder einer ersten Therapiestunde? Wieso hängen Ängste und Depressionen so oft zusammen? Dinah schafft es, wissenschaftliche Daten verständlich zusammenzufassen – das Lesen ist fast wie ein Mini-Psychologiestudium.

4. Lena (@freudmich) – Mission: #endthestigma

Psychotherapeutin und Buchautorin Lena hat es sich mit ihrem Blog und dem Instagram-Account @freudmich zur Mission gemacht, Stigmata rund um psychische Erkrankungen zu entkräften. Sie gibt nicht nur Tipps zu konkreten Anlaufstellen für Hilfesuchende, sondern hat auch gut in den Alltag integrierbare Ideen parat: ein Tagebuch der Komplimente zum Beispiel. Daneben erzählt Lena aus ihrem spannenden Leben als Therapeutin. Das bleibt aber nicht einseitig, sondern soll zum Mitmachen und Austauschen anregen. So fragt Lena auch mal nach Meinungen und Erfahrungen oder ruft Leser*innen dazu auf, gemeinsam eine große Skills-Sammlung für Notfälle zusammenzutragen. Das formt eine Gemeinschaft, die einander unterstützt und bereichert.

5. Anna Fiedler (@annabridfiedler) – lyrischer Zugang zur Psyche

Anna schreibt als @annabridfiedler über viele Themen, aber immer wieder auch über mentale Gesund- und Krankheit. In ihren Storys gibt sie Tipps, was man tun kann, wenn körperliche und psychische Erkrankungen zusammentreffen. Aber auch in warmen Texten zu wunderschönen Schnappschüssen, die eigentlich selbst schon Gedichte sind, findet sie einen lyrischen Zugang zur Psyche: "Wann hast du dir zum letzten Mal den Raum gelassen, den du brauchst? Wann hast du zum letzten Mal Nein mit großem N gesagt? Wann hast du dich zum letzten Mal selbst angelächelt, aus vollem Beckenboden?" – eine manchmal stark benötigte Erinnerung, gut zu sich selbst zu sein und auf sich aufzupassen. Die schönste Art, psychischer Krankheit vorzubeugen – und eine, bei der auch mal Tränen rollen können, so gut trifft Anna Gefühle auf den Punkt.


6. Dr. Janine Selle (@dasklemmbrett) – Aufklärung und Entstigmatisierung

Die Berliner Verhaltenstherapeutin und Buchautorin Dr. Janine Selle klärt als @dasklemmbrett über psychische Störungen und Psychotherapie auf. Selbstfürsorge ist ein großer Bereich in Janines Arbeit und so erinnert sie auch bei Instagram immer wieder an dieses zentrale Element seelischer Balance. Sie gibt Follower*innen auch mal kleine Übungen auf, die helfen sollen, sich selbst, die eigenen Bedürfnisse und das eigene Verhalten zu reflektieren. Zudem teilt Janine in ihren Posts interessante bis bestürzende Fakten, zum Beispiel, dass nur rund ein Viertel der Patient*innen mit schweren Depressionen eine angemessene Behandlung erhält. Auf ihrem Blog können Interessierte auch ausführlichere Posts lesen.

7. Nina Montagne (@ninamontagne) – Leben mit Depression

Nina lebt in Sydney und beschäftigt sich als @ninamontagne und auf ihrem Blog nicht ausschließlich mit psychischer Gesundheit: Ihre Themen reichen von Kochen über Achtsamkeit, Yoga und Self Care bis hin zu Sex Positivity und Feminismus. Immer wieder schreibt Nina erfrischend offen und ehrlich über die Depression, mit der sie lebt. Sie zeigt sich verletzlich und will das Tabuthema psychischer Erkrankungen ein bisschen leichter machen. Dazu zeigt sie ihren Umgang mit der Krankheit auch in schweren Momenten, teilt in ihren schön geschriebenen Texten kluge Erkenntnisse genauso wie Rückschläge. Oft eröffnen sich neue Perspektiven, die zum Nachdenken anregen: Habt ihr euch schon mal zu einer Trennung gratuliert? Nina erinnert Leser*innen im Alltag immer wieder daran, das Leben zu verlangsamen und die kleinen Dinge wahrzunehmen.

8. Mental Health Crowd (@mentalhealthcrowd) – seelische Erkrankungen sichtbar machen

Dominique de Marné alias @mentalhealthcrowd klärt nicht nur online, in Schulen und Unis oder beim TEDx-Talk über mentale Gesundheit auf, sondern hat auch das erste deutsche Mental Health Café mitgegründet. Das Café Berg & Mental in München bietet einen öffentlich zugänglichen Raum für ansonsten oft verdrängte und schamvoll versteckte Themen. Hier können Menschen zusammenkommen und sich austauschen. Daneben gibt es viele Angebote, die aufklären und präventiv wirken sollen. Auch den Mental Health Summit, der nächstes Jahr zum ersten Mal in München stattfinden wird, hat Dominique mitinitiiert. @mentalhealthcrowd dokumentiert, wie seelische Krankheiten immer mehr aus der Unsichtbarkeit gehoben werden – sehr empowernd.

9. Let’s Talk About Mental Health (@letstalkaboutmentalhealth) – Gedanken und Gefühle aus der ganzen Welt

Einer der größten Accounts zu seelischen Krankheiten ist wohl @letstalkaboutmentalhealth. Jede*r kann ihre*seine Geschichte über die Webseite einreichen, sodass auf dem Instagram-Account kurze, prägnante Gedanken und Gefühle von Menschen aus der ganzen Welt zusammengetragen werden. Erstaunlich, dass man sich selbst beim Lesen in den Geschichten der anderen so oft wieder erkennt! Ergänzt durch simple, aber treffende Illustrationen ist @letstalkaboutmentalhealth ein Account, der immer wieder starke Impulse gibt. Der Leseaufwand bleibt dabei meist gering, doch die Inhalte berühren nachhaltig. Ein bunter und grafisch wirklich schön gestalteter Querschnitt durch die Psychen der Weltgesellschaft, der Menschen wirklich dazu bewegt, über ihr mentales Wohlergehen zu sprechen.