"Er wird die Kinder vor täglichen Schießereien in der Stadt beschützen", sagt der 11-jährige Juan David Hernandez über den Schulrucksack, den er für eine Forschungsausstellung im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas entwickelte.

Im Schulranzen ist eine kugelsichere Weste integriert, ein Diebstahlalarm, eine Taschenlampe und ein GPS-Sensor, der mit dem Smartphone der Eltern verknüpft ist.

"Unsicherheit in Tamaulipas bringt Kinder dazu, schusssichere und diebstahlsichere Schulsachen zu erfinden"

Kinder auf dem Schulweg könnten den Rucksack wie einen Schild nutzen, um sich vor Kugeln zu schützen, sagt Juan. Der mexikanische Staat Tamaulipas an der Grenze zu Texas gilt als besonders gefährlich. Das San-Fernando-Massaker im Jahr 2010 war der schlimmste Massenmord der jüngeren Geschichte Mexikos. Er steht in Zusammenhang mit dem Drogenkrieg im Land. 72 Menschen starben damals.

In den vergangenen Jahren wurden auch die sogenannten "narco roadblocks" häufiger. Dabei handelt es sich um eine Falle für gegnerische Drogenkartelle oder die Polizei: Autos werden auf der Straße platziert und angezündet, oft mündet das in brutale Schießereien. An mexikanischen Schulen wird mittlerweile gelehrt, wie sich die Kinder bei einem Schusswechsel verhalten sollen.

Juans Idee für einen kugelsicheren Rucksack ist jedenfalls nicht neu, wie das Magazin Fusion berichtet: Auch in der USA wird wegen Schießereien an Schulen an solchen Schulranzen getüftelt. Dass sich aber 11-jährige Kinder in Mexiko aus Angst um ihren eigenen Schutz kümmern, ist neu – und ziemlich traurig.