Leicht war der Karriereweg allerdings nicht: Ihre Mutter, Rosanne Stuart, erzählte in einem Interview mit Buzzfeed, dass Leute früher zu ihr sagten, sie solle ihre Tochter lieber nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Selbst ihre Ärzte hätten nicht recht an sie geglaubt – und gefragt, ob der Mutter eine Freigabe zur Adoption lieber wäre.

Wie viele Betroffene kämpfte Madeline lange mit Übergewicht. Doch der Traum vom Modeln war stärker. Als sie 2014 mit ihrer Mutter die Royal Queensland Show "Ekka" besuchte, wollte Madeline unbedingt auf die Bühne, um mit den anderen Profis zu modeln. Ihre Mutter erklärte ihr, dass sie sich gesund ernähren und fitter werden müsse, um eine Chance in der Mode-Industrie zu haben. Und genau das tat sie dann auch. Sie stellte ihr Ernährung um, fing an Sport zu machen, zu tanzen.

Im März 2015 ließ sich Madeline dann von einem professionellen Fotografen ablichten, nur mal zum Testen. "Die Ergebnisse hauten mich vom Hocker", schreibt Rosanne auf der Website ihrer Tochter. Um sicherzugehen, dass die Fotos nicht zu kontrovers waren, postete sie die Ergebnisse auf einer Webseite für Eltern, deren Kinder auch Down-Syndrom haben. Die Fotos kam extrem gut an. Über Nacht bekam sie mehr als 50.000 Likes und Unmengen positiven Feedbacks.

Eine offizielle Facebook-Fanpage und mehr als 600.000 Follower später ist Madeline nun im Model-Business angekommen. Cosmopolitan, Vogue, New York Times, Elle und Marie Claire haben sie schon gefeatured. Eine Handtaschen-Firma widmete ihr ein eigenes Modell mit dem Namen The Madeline.

Ihre Mutter, die auch den Job als Managerin übernimmt, platzt natürlich vor Stolz. "Ich glaube, es ist an der Zeit, dass die Leute erkennen, dass Menschen mit Down-Syndrom sexy und schön sein können. Und das sollte gefeiert werden", sagt sie. Sie würde außerdem sicherstellen, dass Madeline nur altersgerechte Mode präsentieren würde, die nicht zu sexy ist.

Der erlangte Ruhm würde Madeline laut ihrer Mama nichts ausmachen: "Sie wollte immer im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, schon als sie noch zur Schule ging. Deswegen geriet sie auch öfter in Schwierigkeiten. Jetzt kriegt sie die Aufmerksamkeit von überall." Madeline ist außerdem Botschafterin des InsideOutside Dance Ensembles, das junge Leute mit Behinderung dabei unterstützt, Fuß in der Tanz-Szene zu fassen.

Im Gegensatz zu ihrer Tochter würde Rosanne Make-up und Mode weder genießen noch verstehen. Doch wichtiger sei, dass Madeline glücklich ist. Und das ist sie. Sehr sogar. Ihr geht es auch darum, die gesellschaftliche Sicht auf das Thema Behinderung zu verändern. "Es geht um Inklusion und Akzeptanz", sagt die Mama. Recht hat sie.