Dass Disney beliebte Zeichentrickfilme neu auflegt, ist eine alte Strategie. 1994 produzierte der Konzern bereits eine Realfilmversion von Das Dschungelbuch. 1996 kam 101 Dalmatiner mit echten Hunden und Menschen ins Kino. 2010 legte Regisseur Tim Burton Alice im Wunderland neu auf, mit Johnny Depp als verrücktem Hutmacher. Und das sind nur ein paar Beispiele.

Neuerdings sind die Abstände, in denen Disney Remakes produziert, aber kürzer geworden. Im ersten Halbjahr 2019 kamen mit Dumbo, Aladdin und Der König der Löwen drei Neuauflagen dicht hintereinander heraus. Unterdessen kündigte Disney schon Arielle an und zeigte einen Mulan-Trailer. Kritiker*innen strafen diese Fließbandproduktion als reine Geldmache ab. Vor allem im Fall von König der Löwen ist die Kritik groß, vermutlich weil der Originalfilm von 1994 für viele ein Meisterwerk ist, das unangetastet bleiben soll.

Überflüssiges Remake?

Die ersten Filmkritiken fielen ebenfalls nicht wohlwollend aus. Der Film sei "schockierend überflüssig", schrieb das Onlinemagazin Polygon; das Wall Street Journal urteilte, Disney würde für den Fotorealismus des Films die Gefühle opfern; auf der Plattform Metacritic kommt das Remake gerade mal auf einen Score von 56.

Aber ist Der König der Löwen von 2019 wirklich ein Film, um den man einen weiten Bogen machen sollte? Und warum haben Regisseur John Favreau und sein Team sich dazu entschieden, eine derart detaillierte Kopie des Zeichentrickfilms zu produzieren, statt Neues zu wagen? Im Video klären wir diese Fragen zum Remake. Eine ausführliche Kritik in Textform hat unsere Autorin Sarah Schindler aufgeschrieben.

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