Optimist*innen schauen nicht nur positiver in die Zukunft, sie haben auch mehr Zeit dafür, es zu tun. Das wollen zumindest US-Forscher*innen herausgefunden haben. Optimistische Menschen haben demnach eine längere Lebensdauer von elf bis fünfzehn Prozent im Gegensatz zu weniger optimistischen Menschen. Laut den Forscher*innen hätten sie auch die höhere Wahrscheinlichkeit, ihr 85. Lebensjahr zu erreichen und sogar länger zu leben.

Mehr Ziele, mehr Selbstvertrauen, weniger Stress

Dazu wertete das Forschungsteam von der Boston University School of Medicine die Ergebnisse verschiedener Studien aus, etwa die Daten von 70.000 Personen aus der US-amerikanischen Längsschnittstudie Nurses' Health Study, die seit 30 Jahren Krebsrisiken, insbesondere Brustkrebs, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie mentale Gesundheit von Frauen beobachtet. Auch die Daten von 1.500 Männern der Langzeitstudie Veterans' Health Study sind mit in die Ergebnisse eingeflossen. Die Proband*innen wurden nicht nur nach ihrem Optimismusgrad befragt, sondern auch nach ihrer körperlichen Gesundheit, ob sie Diäten halten, rauchen oder Alkohol trinken.

Das Ergebnis: Den Optimismusgrad zu heben, könne dabei helfen, die Lebensdauer zu verlängern und gesünder zu altern, so Lewina Lee, die an der Boston University School of Medicine im Bereich der Psychiatrie arbeitet und Teil des Forschungsteams war. Gegenüber den britischen BBC News erklärt sie, optimistische Menschen würden sich mehr Ziele setzen und hätten auch das Selbstvertrauen, diese zu verfolgen. Außerdem: "Sie lösen Probleme effektiver und sind meist besser darin, ihre Emotionen in stressigen Situationen zu regulieren." Tatsächlich weisen unterschiedliche Studien immer wieder darauf hin, dass übermäßiger Stress, wie auch Depressionen und Psychosen, die Lebensdauer verkürzen kann.