Algen sollen eines der größten Umweltproblem unserer Zeit lösen: Plastikmüll. Einen Teil davon machen Plastiktüten und Verpackungsfolie aus. Verpackungen sind Symbol unserer Wegwerfmentalität. Die Tatsache, dass der wichtigste Rohstoff von Plastik Erdöl ist, macht es unter anderem problematisch für unsere Umwelt. Wäre es daher nicht grandios, wenn es Verpackungsmaterial gebe, das zu 100 Prozent biologisch abbaubar ist? Wenn diese Erfindung sich durchsetzt, könnten wir es geschafft haben.

Alternativ zu Plastik: Verpackungen aus Fischleim

Genauer gesagt, wird dieses Algenplastik aus Agar hergestellt, auch Agar-Agar, japanischer Fischleim, oder japanische Gelatine genannt. Vegetarier kennen es vermutlich, denn es kann als alternatives Verdickungsmittel an Stelle von Gelatine benutzt werden. In Südostasien ist Agar fester Bestandteil der heimischen Küchen. Dort wird es zur Zubereitung vieler Süßspeisen verwendet.Die Design-Gruppe AMAM hat untersucht, wie Agar, das gelartiges Material,  als umweltfreundliches Verpackungsmaterial eingesetzt werden kann. Sie haben für dieses Projekt nun

einen Preis bekommen. Mit "Agar Plasticity" haben sie es geschafft, sich gegen 1200 Ideen von anderen Bewerbern durchzusetzen.

AMAM, das sind die drei Japaner

Kosuke Araki, Noriaki Maetani und Akira Muraoka.

Wie kann aus den glitschigen Algen Plastik herstellt werden? Das Agar wird extrahiert, indem rote Algen gekocht und der Masse anschließend die Feuchtigkeit entzogen wird. Das Ergebnis wird dann eingefroren oder zu einer festen Folie komprimiert.

Flaschen die sich selbst zersetzen

Ein weiteres tolles Produkt aus Agar hat der Design-Student Ari Jónsson aus Island entworfen. Eine Wasserflasche, die sich selbst zersetzt. Das Besondere an den Algen-Flaschen ist, dass diese mit Wasser gefüllt ihre Form behalten. Sobald die Flaschen jedoch leer sind, beginnen sie sich zu zersetzen.

Ein erster Schritt in Deutschland, um den Plastikverbrauch grundsätzlich zu verringern, ist die Einführung der kostenpflichtigen Plastiktüte. Allerdings wurde der geplante Starttermin, der 1. April, verschoben. Der Entwurf für die neue Regelung liegt noch beim Bundesumweltministerium und wird geprüft, heißt es.