Seit Jahren habe er sich vorgestellt, draußen mit Tisch und Stuhl zu sitzen und sich mit Leuten zu unterhalten. Warum genau, wusste er nie. Er liebe es einfach, zuzuhören.

Jetzt hat der Künstler Levee, bürgerlich Matthew Chavez, seine Vorstellung wahr gemacht. Seit Wochen sitzt er mit Tisch und Stuhl in der U-Bahn unter Manhattan und gibt Vorbeilaufenden die Möglichkeit, sich etwas von der Seele zu schreiben.

Er habe vor der US-Wahl angefangen, doch seit nach Trumps Sieg beteiligen sich noch mehr Menschen an der Aktion. "Nach diesen stressigen Tagen dachte ich, es wäre nett, den Menschen etwas zu geben, womit sie schnell etwas loszuwerden können", sagte er zum Sender ABC.

Mittlerweile haben tausende New Yorker Zettelchen beschrieben und die Fliesen des U-Bahn-Tunnels der Station 14th St. beklebt. Viele bleiben auf ihrem Weg stehen und betrachten das Geschriebene. Manche umarmen sich.

"Denkt dran, ich bin kein lizensierter Therapeut. Ich kann euch keinen professionellen Rat geben, aber ich höre gerne zu und gebe gern persönlichen Rat auf Basis meiner Erfahrungen, wenn gewünscht", schreibt der Künstler auf seiner Website.

Seine Untergrund-Schreibtherapie wirkt: Auf den Zetteln verarbeiten viele Menschen ihren Schock über den Wahlsieg von Trump. Doch die meisten Botschaften sprechen von Hoffnung, Menschlichkeit und Liebe. Genau das hatte sich der Künstler erhofft.