Ständig rote Ampeln, das ewige Im-Stau-Stehen, der nervige Berufsverkehr, ungeduldige Hupkonzerte, dreiste Rempler*innen und endlose Parkplatz-Suchen: Autofahren kann ganz schön anstrengend und nervenaufreibend sein, ganz besonders in größeren Städten wie Berlin.

Doch da nicht jede*r einen Führerschein hat oder sich ein eigenes Auto leisten kann, gibt es ja dankenswerter Weise den öffentlichen Nahverkehr, der all diejenigen, die aus verschiedensten Gründen nicht Auto fahren wollen oder können, von A nach B bringt. Eine Hochrechnung des VDV stellt mit 10,3 Milliarden Fahrten einen neuen Fahrgastrekord fest. So viele gab es noch nie zuvor. Das berichtete der Nachrichtensender n-tv.

Seit 20 Jahren wächst der öffentliche Nahverkehr in Deutschland bereits kontinuierlich: Letztes Jahr meldete der Verband ein Wachstum von 1,8 Prozent, in diesem Jahr sind es 1,4 Prozent. Das stetige Wachstum stellt die Verkehrsbetriebe jedoch vor neue Herausforderungen: Man komme in Großstädten und Ballungsgebieten an Kapazitätsgrenzen, erklärt Verbandschef Jürgen Freske. Er fordert: "Der öffentliche Personennahverkehr muss dringend ausgebaut werden, um die steigende Nachfrage zu decken." Das ZDF berichtet, Freske fordere ein milliardenschweres Sonderprogramm.

Auto stehen lassen

Auch wenn das Wachstum erfreulich ist, dürften sich viele Nutzer*innen darüber ärgern, dass auch im kommenden Jahr die Fahrpreise wieder angehoben werden: Laut n-tv werden die Ticketpreise der insgesamt 450 Verkehrsunternehmen durchschnittlich um 1,8 Prozent ansteigen.

Und dennoch sollten wir uns nicht von den Kosten abschrecken lassen. Schließlich ist eine Bus- oder Bahnfahrt besser für unsere Umwelt, als für jede noch so kurze Strecke das Auto zu nutzen: Das Umweltbundesamt berichtet, dass der öffentliche Personennahverkehr bei einer durchschnittlichen Auslastung pro 100 Personenkilometer nur "etwa die Hälfte des Kraftstoffverbrauchs eines Pkws" und knapp "die Hälfte an Kohlendioxidemissionen eines Pkws für die gleiche zurückgelegte Strecke" verursacht.

Und für alle, die sich lieber darüber beschweren, dass die U-Bahnen überfüllt und stickig sind; dass die Busse ja sowieso kommen, wann sie wollen; dass Züge ja eh ständig ausfallen; dass die Busfahrer*innen fahren, als hätten sie gerade ein Bank ausgeraubt; dass man im Winter ja vom bloßen Betreten der Öffis eine Grippe bekommt, denen sei gesagt: Deal with it. Oder geht halt zu Fuß.