Die Twitter-Userin @emrazz hat ihre 137.000 Follower*innen dazu aufgerufen, ihre Erfahrungen im Umgang mit patriarchalen Strukturen im Alltag zu teilen. Innerhalb von zwei Tagen erhielt die Feministin mehr als 1.300 Retweets und zahlreiche Antworten. An der Diskussion beteiligen sich auch viele Frauen. Die User*innen berichten von unangenehmen Situationen, in denen Frauen von vertrauten oder unbekannten Männern belästigt wurden und von anderen Männern Unterstützung bekamen.

Von Catcalling über sexistische Witze bis hin zu übergriffigen Berührungen machen die Tweets auf Situationen aufmerksam, in denen sich Männer Frauen gegenüber problematisch verhalten haben. Gleichzeitig erklären die Geschichten, wie man sinnvoll in Situationen einschreiten kann, in denen Frauen beleidigt, unterdrückt oder misshandelt werden. Wir haben euch eine Sammlung von geschilderten Erfahrungen und Handlungsempfehlungen für Einschreitende zusammengestellt.

DU. HAST. FRAUEN. SO. NICHT. ANZUFASSEN. NIEMALS!

Viele Nutzer*innen empfehlen in ihren Tweets, Menschen schnell, laut und direkt mit ihrem Fehlverhalten zu konfrontieren. Der Lerneffekt stelle sich schneller ein und die Situation gerate nicht in Vergessenheit.

Gib ihnen keine Bühne. Lass sie sich seltsam und einfältig fühlen.

Andere Tweets legen nahe, dass Stille manchmal die wirksamste Form der Kritik sein kann. Wenn niemand über den schlechten sexistischen Witz lacht, fühlen sich selbsternannte Komiker*innen auch nicht in ihren Aussagen bestätigt.

Ich erkläre meinen Schülern, wie ihre Sprache Frauen objektifiziert, erniedrigt und ausgrenzt.

Manche User*innen erklären, wie wichtig es sei, sich immer in die Rolle der am Geschehen beteiligten Personen hineinzuversetzen und sich als Vertrauensperson zu positionieren. Auch Lehrende und Eltern äußerten sich zur Debatte und legten ihre Erziehungsmethoden offen. Die Tweets zeigen, wie wichtig es ist, dass bereits im Kindesalter ein respektvoller Umgang mit Frauen gelehrt wird.