Der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan ist zur Zeit auf Staatsbesuch in London. Anlass der Reise ist ein Treffen mit der britischen Premierministerin Theresa May, aber auch ein Besuch im Königshaus stand auf dem Programm. Vor seinem Besuch bei der Queen am Sonntagnachmittag, empfing Erdogan allerdings die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündoğan im Hotel.

Geschenke und Respektbekundungen

Wie Medien berichten und Pressebilder von Erdogans AKP-Partei dokumentieren, wurden bei dem Treffen vor allem Geschenke ausgetauscht. Die beiden in Gelsenkirchen geborenen Fußballspieler türkischer Abstammung brachten dem Präsidenten Trikots ihrer jeweiligen Vereine mit. Özil überreichte ein Arsenal London-, Gündoğan ein Manchester City-Trikot.  Auch der deutsch-türkische Fußballspieler Cenk Tosun, der für Chelsea London auf dem Platz steht und bereits für die türkische Nationalmannschaft spielte, war Teil der Fußballerdelegation und schenkte dem Präsidenten ebenfalls ein Trikot.

Auf dem Trikot mit seiner Spielernummer acht, welches Gündoğan Erdogan überreichte, stand außerdem eine handschriftliche Widmung für das Staatsoberhaupt: "Mit großem Respekt für meinen Präsidenten."

Özil postete ein Foto von sich und den anderen zwei Spielern auf Twitter, wo ihm 23 Millionen Menschen folgen. Darunter stand, dass er sich heute Abend in guter Gesellschaft befinde, gefolgt von einem Zwinkeremoji, einer Deutschland- und einer Türkeifahne.

Auf dem Twitter-Account von Erdogans AKP-Partei wurden die Fotos des Präsidenten und der Fußballer, sowie ein kurzes Statement veröffentlicht. Dem türkischen Präsidenten dürfte es gelegen kommen, sich kurz vor der Wahl in der Türkei mit den weltberühmten Fußballspielern ablichten zu lassen. Vor allem, da sich Erdogan mit Vorwürfen zu seiner autokratischen Innenpolitik konfrontiert sieht und die Türkei sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation befindet.

Erdogan hatte vor einem Monat angekündigt, dass er die Präsidentschaftswahl auf den 24. Juni vorverlegt. Damit wird sie am selben Tag wie die Parlamentswahl stattfinden. Sobald das Parlament seine Arbeit aufnehmen wird, werden auch die durch das 2017 durchgeführte Referendum beschlossenen Neuerungen, die Erdogan mit neuen Befugnissen ausstatten, in Kraft treten.

In Deutschland steht währenddessen dem Bundestrainer Joachim Löw die Nominierung des WM-Kaders bevor. Die Spieler Özil und Gündoğan gelten als sichere Besetzung.