Gero war schon immer anders, sagt er. So farbenfroh, laut und extrovertiert, dass seine Familie lange vor ihm wusste, dass er später wohl mit der Regenbogenflagge wedeln würde. Seine Oma war die Erste, da war Gero gerade neun. Sie hatte recht behalten und ihm gemeinsam mit dem Rest der Familie gezeigt, dass das vollkommen in Ordnung ist. Ein Coming-out in diesem Sinne war daher nicht notwendig, denn er schrie seine Sexualität immer schon in die Welt hinaus. Verstecken spielen, warum auch?

Heute lebt der 27-Jährige seine Homosexualität nicht nur frei aus, sondern lässt auch mal gerne die Grenzen zwischen Mann und Frau verschwimmen. Als Dragqueen Gisela Kloppke kann er nun hinter der schützenden Schicht Schminke seines Alter-Egos eine weitere Seite von sich ausleben. Die Freiheit, so sein zu können, erfordert zwar Mut. Mutiger sein könne aber niemandem schaden. Oder wie Gero sagt: "Einfach mal Titten auf'n Tisch und sagen, was Phase ist!"

In der Videoserie Out Now! erzählen Mitglieder der queeren Community von ihrem Coming-out und wie es ihr Leben verändert hat. Anhand ihrer Geschichten wollen wir anderen Menschen zeigen, wie schön es ist, out and proud zu leben, und ihnen Mut, Hoffnung und Freude geben. Wenn du auch Lust hast, deine Coming-out-Erlebnisse mit anderen zu teilen, schreib uns gerne eine E-Mail.Folge 1: Wie Tugay versuchte, seine Homosexualität wegzubeten

Folge 2: "Als Schwarze lesbische Frau ist es doppelt schwer"

Folge 4: "Für mein Coming-out hätte ich in Berlin noch ins Gefängnis kommen können"

Folge 5: "Nach meinem Coming-out brachen meine Mutter und ich in Tränen aus"