Bereits seit Jahren ist es auf den Philippinen Tradition, dass Schüler*innen und Studierende einen Baum pflanzen, wenn sie ihren Abschluss erhalten. Doch diese Bäume reichen nicht, um den Verlust der Artenvielfalt durch Rodung auf den Inseln auszugleichen. Darum verabschiedete die Philippinische Regierung nun ein neues Gesetz, dass jede*n Schüler*in dazu verpflichtet, im Laufe der Schulzeit zehn Bäume zu pflanzen.

Der Politiker Gary Alejano erklärte, das Hauptziel des neuen Gesetzes sei es, generationsübergreifend die Verantwortung für den Zustand der Umwelt zu übernehmen und das Ergebnis jahrzehntelanger Abholzung auszugleichen. "Die Initiative wird, wenn sie ordnungsgemäß durchgeführt wird, sicherstellen, dass mindestens 175 Millionen neue Bäume pro Jahr gepflanzt werden." Beteiligt an der Aktion sind das Bildungsministerium, das Ministerium für Agrarkultur, Umwelt und natürliche Rohstoffe und die Nationale Kommission Indigener Menschen. Gemeinsam tragen sie die Kosten, die durch das neue Gesetz entstehen.

Jahrzehntelange Rodungen

Die Rodung von Wäldern ist auf den Philippinen ein großes Problem: In den letzten 40 Jahren wurden weite Teile der Waldbestände abgeholzt. Im Zeitraum zwischen 1900 und 1999 verringerten sich die Waldbestände auf den Inseln um drei Viertel. Durch die fehlenden Bäume kommt es zu Bodenerosion und niedrigen Ernteerträgen, mitunter auch zu Nahrungsmittelknappheit. Außerdem verschwinden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Tropische Stürme wie Taifune richten ohne schützende Wälder einen weitaus größeren Schaden an. Besonders die indigene Bevölkerung leidet unter den Folgen der Umweltzerstörung. Nachdem die Regierung das Problem jahrelang ignorierte, wollen Politiker*innen wie Gary Alejano die Risiken, die für die Bevölkerung mit der Umweltzerstörung einhergingen, nun ernst nehmen.

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