Es sind schwer zu ertragende Szenen, die auf der Facebook-Seite "Döbeln wehrt sich –Meine Stimme gegen Überfremdung" zu sehen sind. Eine verwaschene Handyaufnahme zeigt einen Reisebus, aus dem Flüchtende aussteigen – vor allem Frauen und Kinder. Vor dem Bus wartet eine Menge, die lautstark "Wir sind das Volk" und andere fremdenfeindliche Kommentare ruft. Die Ankommenden sind sichtlich verstört: Ein kleiner Junge im blauen Pulli verlässt weinend den Bus, ein Mädchen klammert sich an eine Frau.

Das Video wurde am Donnerstagabend auf Facebook hochgeladen, kam auf mehr als 300.000 Aufrufe – und wurde mittlerweile gelöscht. Auf Twitter trendete das Thema am Freitagmorgen unter dem Hashtag #clausnitz. "Spiegel Online" berichtet, dass die Polizei den Vorfall bestätigt hat. Demnach hätten die Demonstranten die Zufahrt zu einer neuen Asylunterkunft blockiert. Mit drei Fahrzeugen sollen sie zudem den Weg versperrt haben.

Einige Stunden später tauchte auf Facebook ein weiteres Video auf. Es zeigt, wie die Polizei die Ankommenden aus dem Bus zu einem Hauseingang geleiten. Einer der Polizisten zerrt, unter dem Gejohle der Menge, einen Jungen aus dem Bus.