Vorab: Ich habe das Video nicht gesehen. Ganz bewusst habe ich mich – trotz oder vielleicht auch wegen der ausgedehnten Medien-Berichterstattung – dagegen entschieden, mir ein Video anzuschauen, in dem eine Frau offensichtlich vergewaltigt wird.

Viele andere jedoch taten genau das. Über eine Million Klicks hat das große Internet-Porno-Portal Pornhub mit dem vier Jahre alten Clip gemacht, in dem eine augenscheinlich betäubte Gina-Lisa Lohfink mit zwei Männern zu sehen ist. Ein Jahr lang war das Video auf der Plattform zu sehen.

Doch in den vergangenen Tagen entwickelte sich eine große Welle der Solidarität mit der Ex-"Germany's Next Topmodel"-Kandidatin. Und es mehrten sich Aufrufe, das Video aus dem Netz zu nehmen.

Auch Spiegel Online schaltete sich ein. Nun hat Pornhub endlich gehandelt. Ein Mitarbeiter wird zitiert: "Wir haben schnell reagiert, so wie wir es immer tun, um Inhalte zu entfernen, die gegen unsere Geschäftsbedingungen verstoßen." Wobei "schnell" in diesem Fall wohl eher Definitionssache ist.

Gina-Lisa Lohfink hatte gegen die zwei Männer in dem Video Strafanzeige wegen Vergewaltigung erstattet. Der Fall kam vor Gericht. Doch die Richterin entschied nicht nur, dass die Beweise für eine Vergewaltigung im rechtlichen Sinne nicht ausgereicht hätten (obwohl – so habe ich gelesen – Gina-Lisa "Hör auf!" gesagt hat), sondern setzte auch eine Geldstrafe für Gina-Lisa in Höhe von 24.000 Euro fest – wegen Falschverdächtigung. Dagegen hat der Reality-TV-Star nun Einspruch erhoben.

Der Fall ist also noch nicht vorbei, für Gina-Lisa wird er es ganz sicher niemals sein. Doch wenigstens ist das Video jetzt offiziell von der Seite verschwunden.

Und meinen Klick, Pornhub, den habt ihr nicht bekommen.