Warum konsumieren so viele Menschen Drogen, obwohl sie wissen, dass sie potenziell lebensgefährlich sein könnten? Die Antwort darauf ist nicht ganz so leicht. Gerade hat ZEIT ONLINE in einer der weltgrößten Drogenumfragen seine User*innen gefragt, was und wie viel sie konsumieren. Dabei kam heraus, dass die meisten der 36.000 Teilnehmenden Drogen aus Vergnügen und zum Genuss nehmen. Eine Minderheit greife zu ihnen, um Leiden und psychische Probleme zu lindern.

Die am weitesten verbreitete illegale Droge Cannabis wird inzwischen als Medizin verschrieben und hat nachweislich eine Menge positiver Effekte. Gleichzeitig kann der darin enthaltende Wirkstoff THC auch Psychosen auslösen. MDMA, der Wirkstoff von Ecstasy, wird in den USA in Studien zur Behandlung von Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen benutzt. Schmerzliche Erfahrungen können so besser verarbeitet werden, da MDMA die Wirkung hat, Serotonin auszuschütten: Du fühlst dich glücklich und geliebt. Gleichzeitig beschleunigt die Droge deinen Herzschlag und du kannst leicht überhitzen.

Drogen zu nehmen heißt, deren Wirkung zu kennen. Bevor du also einfach etwas einwirfst, weil vielleicht deine Freund*innen dich dazu überreden, solltest du dich informieren. Das kann dir helfen, zu entscheiden, ob du überhaupt diese Erfahrung machen willst.

Hier einige wichtige Wechselwirkungen, die du dir zu Herzen nehmen solltest:

  • Ecstasy und Alkohol: Beides trocknet den Körper aus und Ecstasy unterdrückt die Alkoholwirkung.
  • Ecstasy und Speed: Beides beschleunigt den Herzschlag und kann zu Kreislaufproblemen führen. Speed macht die Ecstasy-Wirkung kaputt.
  • Ecstasy und Beta Blocker: Lebensgefährlich!
  • Ecstasy und Antidepressiva (MAO-Hemmer): kann zu Krampfanfällen bis hin zu epileptischen Anfällen und lebensbedrohlichen Zuständen führen
  • Ecstasy und Cannabis: kann zu Kreislaufproblemen bis hin zu Ohnmachtsanfällen führen.
  • Cannabis und Alkohol verstärken sich gegenseitig, es kann zum Kreislaufkollaps und Erbrechen kommen.
  • Ecstasy und Ketamin: sehr beliebt zur Zeit. Die Wechselwirkung ist wenig erforscht. Das eine öffnet und putscht auf, während das andere sediert. Es braucht viel Erfahrung mit beiden Substanzen, um es sinnvoll zu kombinieren.

Es gibt eine Menge weiterer Wechselwirkungen und es schadet nicht, sich zu informieren oder sogar in der Arztpraxis deines Vertrauens nachzufragen.
Hol dir hier Hilfe

Bist du drogenabhängig und weißt nicht, an wen du dich wenden kannst? Hier findest du eine Datenbank mit bundesweiten Hilfsangeboten. Möchtest du lieber mit jemandem persönlich sprechen, kannst du zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter: 0800 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222 rund um die Uhr jeden Tag kostenlos anrufen.