Acht Tage Isolation in einer Raumkapsel erwartet sechs russische Astronautinnen. Sie sollen die Auswirkungen langer Weltraumflüge auf Körper und Geist untersuchen, berichtet The Verge. Dafür heben sie nicht ab, das Experiment findet am Boden in Moskau statt.

Zwischen 22 und 34 Jahren sind die Astronautinnen alt; jede von ihnen ist hochqualifiziert in Feldern wie Biophysik, Medizin, Psychologie. Sie sollen die Auswirkungen langer Weltraumflüge auf Körper und Geist untersuchen. Vorher mussten die sechs noch zu einer Pressekonferenz antreten – und lernten die Wirkung weiblicher Spezialisten auf männliche Journalisten und Vorgesetzte kennen.

"Es wird interessant sein zu sehen, wie sie sich vertragen und wie gut sie in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen", sagte Wissenschaftsdirektor Sergei Ponomarev über seine Wissenschaftlerinnen. Er glaube daran, dass Frauen vielleicht gar nicht schlechter als Männer seien, sondern sogar besser.

"Wir sind sehr hübsch, auch ohne Make-up."

Der Chef des Moskauer Instituts für Biomedizinische Probleme wünschte den Astronautinnen wenige Konflikte, "obwohl man ja sagt, dass zwei Hausfrauen in einer Küche schwer miteinander auskommen". Dass diese Hausfrauen hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen sind, ändert wohl nichts daran.

Der Alltagssexismus der Kollegen war schon schlimm genug – die Presse machte die Konferenz nur noch unerträglicher. Wie sie denn ohne Männer und Make-up auskommen würden, für gleich eine ganze Woche, wollte ein Vertreter wissen. Darya Komissarova: "Wir sind sehr hübsch, auch ohne Make-up." Und ohne Männer? "Wer am Experiment teilnimmt, macht sich darüber keine Sorgen. Wir sind hier, um unseren Job zu machen. Wir haben keine Zeit, an Männer zu denken", sagte Astronautin Anna Kussmaul.

Hat das gesessen? Nein, die Fragen gingen natürlich weiter. "Ich weiß auch nicht, wie wir ohne Shampoo auskommen sollen", sagte Anna, zunehmend sarkastisch. "Denn wir wollen natürlich hübsch aussehen, selbst in dieser Situation."

Vielleicht sollte den Herren mal jemand sagen, dass sie versuchen sollten, wenigstens professionell zu klingen. Selbst in dieser Situation.