Was war am Samstag in Rom los?

Am Samstag versammelten sich laut Angaben der Veranstalter*innen 100.000 Menschen in Rom auf der Piazza di San Giovanni. Sie trugen Plakate mit bunten Fischen und Sprüchen wie "Lieber in Öl eingelegt als hereingelegt" oder "Sardinen gegen Faschismus und Intoleranz" und sangen gemeinsam das Partisanenlied Bella Ciao. Insgesamt gab es in zehn italienischen und 23 internationalen Städten Demonstrationen. So sah das aus:

Warum gehen die Sardinen auf die Straße?

Die Demonstrationen richteten sich vor allem gegen Senatsmitglied und Ex-Innenminister Matteo Salvini sowie seine Partei, die Lega Nord. Die rechte Partei ist für ihren Populismus und ihre Abschottungspolitik gegen Seenotrettung bekannt. Darüber hinaus wollen die Anhänger*innen der Sardinen ein Zeichen gegen Intoleranz, Rechtsextremismus und nationalistisches Gedankengut setzen.

Woher kommt die Bewegung und warum nennen sich die Demonstrierenden Sardinen?

Die Sardinen-Bewegung entstand bei einer spontanen Protestaktion am 14. November 2019. Als bekannt wurde, dass sich Salvini zu einer Wahlkampfkundgebung in Bologna einfinden würde, riefen vier Freund*innen zu einer Gegenveranstaltung auf. Sie wollten mehr Menschen versammeln als der rechte Politiker, der vor 6.000 Menschen sprechen sollte. Kurzerhand gründete einer der Freund*innen, Mattia Santori, die Facebook-Gruppe 6000 Sardine. Ihr Ziel war es, so viele Menschen auf dem Marktplatz der Stadt zu versammeln, dass sie so gedrängt stehen müssten – wie Sardinen in einer Dose. Am Ende versammelten sich 15.000 Menschen und der Name Sardinen etablierte sich für die Bewegung.

Was ist das Besondere an den Protesten der Sardinen?

Von Anfang an ist es eine Auflage der Demonstrationen, dass diese gewaltfrei ablaufen. Außerdem sind Parteisymbole, -flaggen und beleidigende Sprechchöre verboten.

Wie reagiert Salvini auf die Sardinen-Proteste?

Salvini reagierte mit einem Tweet auf die Proteste. Er postete ein Bild eines Katzenbabys, das eine Sardini zerkaut, und schrieb dazu #gattiniconsalvini, Kätzchen für Salvini.