Wenn du es nicht lange in Beziehungen aushältst, sind eventuell nicht deine Bindungsängste oder dein Egoismus schuld. Der Grund ist vielleicht deine außergewöhnliche Schönheit. Unter Umständen bist du so irre schön, dass du mit deiner jeweils aktuellen Partnerschaft unzufrieden bist und sie daher eher auflöst.

Einen Zusammenhang zwischen Attraktivität und der Dauer der Partnerschaft legt eine Reihe neuer Harvard-Studien nahe. Ein Forschungsteam rund um Psychologie-Professorin Christine Ma-Kellam ließ Frauen das Aussehen von 238 Männern bewerten – auf alten Jahrbuchfotos auf denen sie zwischen 17 und 18 Jahre alt waren.

Danach sahen sich die Forscher*innen das Liebesleben dieser Männer an und was sie in den darauf folgenden 30 Jahren getrieben hatten. Untersucht wurde nur das Liebesleben derjenigen, die geheiratet hatten. Das Ergebnis: Männer, die als besonders attraktiv bewertet wurden, hatten sich im Laufe der Zeit öfter geschieden und/oder führten kürzere Ehen.

Es liegt nicht an dir, es liegt an mir

Woher kommt der Zusammenhang zwischen Schönheit und kurzen Beziehungen? Um das herauszufinden, baten die Wissenschaftler*innen für eine weitere Studie 134 Personen zu einem Test. Die Hälfte von ihnen befand sich in einer monogamen Beziehung. Anhand von Fotos sollten die Testpersonen die Attraktivität anderer Menschen beurteilen.

Die Wissenschaftler*innen bewerteten wiederum das Aussehen der 134 Teilnehmenden. Herauskam: Wer gut aussieht und eine Beziehung hat, fühlt sich eher zu anderen Menschen hingezogen. Auf Menschen, die von den Wissenschaftler*innen als weniger attraktiv bewertet wurden, trifft das seltener zu.

Mit anderen Worten: Wenn es nach den Havard-Studien geht, sind hübsche Menschen eher an anderen hübschen Menschen interessiert – auch wenn sie eigentlich vergeben sind. Dadurch bringen sie ihre Beziehungen eher in Gefahr. Dieser Umstand ist besonders ausgeprägt, wenn schöne Menschen mit ihrer aktuellen Partnerschaft nicht zufrieden sind und sich daher schneller nach Alternativen umsehen.

Warum Ma-Kellam und ihre Kolleg*innen annehmen, dass sich jemand aus seiner Partnerschaft löst, nur weil man jemand anderen attraktiv findet, wird nicht erklärt. Zwischen gefühlter Anziehung und tatsächlichem Seitensprung besteht schließlich noch immer ein Unterschied.