Das schwedische Model Arvida Byström ist bekannt dafür, geschlechtliche Standards und die mädchenhafte Ästhetik von Weiblichkeit infrage zu stellen. Weil sie die für viele so festgefahrenen Rollenklischees aufzubrechen versucht, muss sie viel Kritik einstecken. Kritik, die bisher verkraft- und handhabbar war. Doch dann wurde sie das Werbegesicht für ein neues Schuhmodel von Adidas – und Meinungen wurden zu Beleidigungen, Kritik wurde zu Drohungen und Unverständnis zu Hass.

Im 15-sekündigen Spot präsentiert Byström mit weißer Spitze und Corsage neue Schuhe. Das Video kommt ohne Musik aus, der einzige Ton kommt von Byström selbst. Sie erklärt: "Ich denke, Weiblichkeit entspringt unserer Kultur. Jeder kann feminine Dinge tun, feminin sein, und davor haben wir in unserer heutigen Gesellschaft Angst." Dabei zeigt sie stolz ihr Beinhaar.

Das Video brachte ihr viel Aufmerksamkeit und Kommentare. Nicht nur positive, hier drei heftige Beispiele:

– "Das ist kein Mädchen, das ist ein Affe. Komm schon, rasier diese Scheiße ab"

– "Ekelhaft. Widerliche Frau"

– "Für das ist die Welt nicht bereit"

In einem Posting auf ihrem Instagram-Account schreibt sie, dass ihr Leute per Direktnachricht damit drohen, sie zu vergewaltigen.

Pics Or It Didn't Happen. Darin sind 270 Fotos von Frauenkörpern zu sehen, die Instagram aufgrund ihrer Zensurregeln gelöscht hatte.

Adidas bereut die Entscheidung, mit Byström gearbeitet zu haben, nicht. In einem Statement sagt ein Sprecher der Firma: "Wir fühlen uns geehrt, mit Künstlerinnenn wie Arvida zusammenzuarbeiten, mit ihrer Kreativität, ihrer Diversität und ihren einzigartigen Ideen."