Die Unterbringung der Flüchtlinge ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. "Wie die Geflüchteten untergebracht werden, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich", sagt Rüdiger Kunz vom Deutschen Roten Kreuz. In Berlin hätten Flüchtlinge bis vor Kurzem noch in Zelten gewohnt, inzwischen seien aber alle Notunterkünfte winterfest.

Doch nicht in allen Bundesländern ist die Situation so günstig. In Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen, Brandenburg und Hamburg sind Flüchtlinge immer noch in Zelten untergebracht, wie die dpa berichtet. Nicht alle gelten als winterfest: In Bremen mussten 1400 Menschen ihre Zelte kurzzeitig aufgrund von Orkanböen verlassen. Sie wurden für zwei Nächte in Schulen untergebracht.

Hilfsorganisationen wie Pro Asyl haben bereits im September kritisiert, dass Europa nicht genug getan habe, um die Flüchtlinge vor dem Winter zu schützen. Bernd Mesovic, stellvertretender Geschäftsführer von Pro Asyl, berichtete ze.tt, dass die Lage in der Erstaufnahme immer noch katastrophal sei. "Die Zeltunterkünfte sind für den Winter nicht gemacht."

Und das, obwohl es Ziel des Flüchtlingskoordinators der Bundesregierung Peter Altmaier war, die Flüchtlinge im Winter nicht in Zelten unterzubringen.

Die Situation an der deutsch-österreichischen Grenze

An der deutsch-österreichischen Grenze haben Flüchtlinge den Wintereinbruch am vergangenen Wochenende heftig zu spüren bekommen. Dort gibt es teilweise Planen, die ihnen auf der Durchreise Schutz bieten sollen. Stefan Brandl, Sprecher der Bundespolizeidirektion München, sagte, dass die Bundespolizei nicht für alle Zelte an der deutsch-österreichischen Grenze verantwortlich sei.

Die Zelte der Bundespolizei seien alle beheizt, erklärte Brandl. Wirklich winterfest seien sie aber nicht. Flüchtlinge würden sich in der Regel ein bis zwei Stunden dort aufhalten, bevor sie in feste Unterkünfte gebracht werden. "Unserer Einschätzung nach sind die Zelte momentan noch für diese Witterung geeignet. Wir sind aber darum bemüht, ständig neue Lösungen und Möglichkeiten zu finden", so Brandl.