Pünktlich zu Sommerende und Herbstbeginn gibt es nichts besseres, als sich in eine Decke zu kuscheln und etwas Warmes im Magen zu haben. Mit einer Suppe kann da kaum was schief gehen – jedenfalls wenn sie richtig zubereitet ist.

Wer in solchen Momenten bisher Tütensuppen löffelte, verpasst ziemlich viel. Der Suppen-Horizont reicht viel weiter, als du es dir vorstellen kannst: von Bouillon, Kraftbrühe über Creme-, oder Samtsuppe bis zum Suppentopf mit verschiedenen Einlagen.

Mit folgenden fünf Tipps wird das Suppenkochen zur Kunst und das Essen zur Feierei.

1. Byebye Tütensuppe

Auch wenn es vielleicht schwer fällt: Hände weg von Fertigsuppen. Instant-Suppen rauben nämlich nicht nur die Zeit, die du dir zum Kochen genommen hättest, sondern auch echte Geschmackserlebnisse. Zudem spart es – zumindest bei einigen Suppen – Geld. Die Tomatensuppe aus der Tüte kostet beispielsweise 69 Cent mehr als frisch zubereitet.

Zudem steckt in den Tütchen meist mehr drin, als angepriesen: Ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe, ist so gut wie auf jeder Packung zu lesen. Trotzdem ist in den meisten Tütensuppen Hefeextrakt enthalten. Das ist ein Geschmacksverstärker mit Glutaminsäure, der in Maßen nicht gesundheitsschädlich ist, allerdings auch nicht gesund. Ernährungsexperte Sven Bach beurteilt das Extrakt als problematisch, im Interview mit dem SWR sagte er: "Gesichert ist auf jeden Fall, dass es einen gesteigerten Appetit gibt [...]" Hefeextrakt gilt nur als Zutat und nicht als Zusatzstoff, weil er auf natürlicher Basis hergestellt wird.

2. Halte den Bauplan ein

Folgende Bestandteile sind ein Muss für das Suppenglück: das Fett, die Aromageber, Kräuter und Gewürze, die Flüssigkeit zum Ablöschen, die Hauptzutaten, die Brühe und die Einlage. In dieser Reihenfolge ergeben die Zutaten in der Regel eine gute Suppe: Zum Beispiel werden Zwiebeln als die Aromageber in Öl angebraten, gewürzt und dann mit Weißwein abgelöscht. Schließlich können die Hauptzutaten wie zum Beispiel Tofu oder Hülsenfrüchte dazugegeben werden. Dann kommen die Brühe und später die Garnitur oder eine weitere Einlage darüber. Wer sich daran hält, kann nicht viel falsch machen.

3. Brühe selber kochen

Wer sich für eine klare Suppe entscheidet, sollte versuchen, auf Brühwürfel zu verzichten und die Brühe selber herzustellen. Die Gründe sind ähnlich wie bei den Tütensuppen: Auch Brühwürfel enthalten in der Regel Geschmacksverstärker wie Glutamat. Die sind meist gekennzeichnet als Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat oder versteckt in den E-Nummern 620 bis 625.

Dabei ist die Herstellung von Brühe gar nicht so schwer, es kostet nur ein wenig Zeit. Dafür muss einfach ein Bund Suppengrün mit Gewürzen wie Nelken, Piment und Lorbeer in einem Topf mit reichlich kaltem Salzwasser zum Kochen gebracht werden. Das muss dann bei schwacher Hitze circa zwei Stunden ziehen. Der dabei entstehende Schaum kann einfach abgeschöpft werden. Dann können Gemüse und Gewürze rausgenommen werden und fertig ist die Brühe. Praktischerweise kann die Brühe auch einfach eingefroren werden. Es lohnt sich also auf Masse zu kochen.

4. Aber bitte mit Hafersahne

Ja, viele Omas würden jetzt wahrscheinlich widersprechen, aber: Es empfiehlt sich bei Crémesuppen auch mal etwas anderes als Sahne zu verwenden. Es gibt eine Vielzahl an Alternativen, die Abwechslung in den Suppentopf bringen. Kokosmilch gibt der Linsensuppe beispielsweise einen angenehm süßlichen Geschmack, der den getreidigen Linsengeschmack etwas aufpeppt. Auch empfehlenswert ist Hafer- oder Sojasahne. Wer ganz und gar auf Sahne verzichten möchte, kann zwecks Bindung und Crémigkeit der Suppe auch eine Kartoffel mitgaren und pürieren.

5. Die Einlage macht die Suppe

Der stolze österreichische Gastronom Franz Maier-Bruck schreibt in seinem Kochbuch: "Gerade mit diesen Suppeneinlagen wird die österreichische Küche am österreichischsten, oder – bei der Küche mag diese Steigerung erlaubt sein – am wienerischsten." Soll auf Deutsch so viel bedeuten wie: Suppeneinlagen können ganz schön viel. In eine Gemüsebrühe gehören unbedingt frische Kräuter, Backerbsen oder selbstgemachte Croûtons aus altem Brot. Auf einer cremigen Kürbissuppe macht sich ein Schuss Kürbiskernöl und angeröstete Sonnenblumenkerne gut. Der geschmacklichen Fantasie sollen keine Grenzen gesetzt werden. Hier findest du weitere Ideen.