Jaime Sanchéz spielte als kleiner Junge nie mit Lego. Erst als er 26 Jahre alt war, begann er, sich für das Kinderspielzeug zu interessieren. In einer Ausstellung in New York sah er unter anderem das Skelett eines T-Rex, eine Moai-Steinstatue der Osterinsel, Homer Simpson und viele andere bekannte Figuren – und alle waren ausschließlich mit Lego nachgebaut. Von dem Moment an war Jaime von Lego und all seinen Einsatzmöglichkeiten fasziniert.

Als Visual Artist und Fotograf beschloss er, die neue gewonnene Faszination in seine Arbeit miteinzubeziehen. Im Gegensatz zum Lego war Jaime immer schon Fan von Andy Warhols Pop-Art, vor allem wegen des Minimalismus, der stechenden Farben, des Gebrauchs von Alltagsgegenständen. Daher der Gedanke: Könnte man nicht Lego und Pop-Art irgendwie kombinieren?

Ja, man kann. Zumindest Jaime kann. Seither vervollständigt er allerlei Alltagsgegenstände, darunter überwiegend Nahrungsmittel, mit einzelnen Legosteinen. Die Klinge eines Nassrasierers, die Zahnpasta auf einer Zahnbürste, der Salamibelag auf einer Pizza und vieles mehr besteht bei Jaime nun aus Lego. "Ich arbeite mit der einfachen Idee, das Echte mit Bausteinen zu ersetzen", sagt der heute 30-Jährige. Dafür besitzt er mehrere Kilos des bunten Kinderspielzeugs. Eine Kiste nur für blaue Steine, eine nur für rote, und eine extra große nur für gelbe Steine, seine liebste Legofarbe.