Ihr wärt nicht hier, wenn eine Einleitung euch ernsthaft interessieren würde. Warum Geduld sich lohnt, steht hier. Und nun zum Wesentlichen:

Denk an dein Ziel.

So einfach ist das. Der Verhaltensökonom Matthias Sutter erforscht die Geduld und hat ein Buch darüber geschrieben. "Man muss abwägen", sagt er, "man kann eben nicht alles haben." Ganz ohne Wertung sollen wir uns eine Zukunft vorstellen, in der wir den Lohn unserer Geduld bekommen, rät Sutter.

Denn im verführerischen Augenblick haben wir nur den Moment vor Augen. Wie Kinder sich also die Hände vors Gesicht schlagen, wenn sie Schokolade widerstehen sollen, könnten wir vor unserem inneren Auge eine bessere Zukunft visualisieren.

In jeder Lebenssituation wird das allerdings nicht helfen: Geduld an der Kasse, um endlich mit der Chipstüte im Sofa versinken zu können? Vergesst es. So schön das Ziel auch sein mag, das Sofa wird nicht bequemer, wenn ihr länger warten müsst. Ablenkung könnte helfen, die Zeit vergeht gefühlt nämlich schneller, wenn wir unser Gehirn beschäftigen.

Geduld mit den Uni-Kollegen kann sich dagegen lohnen. Vor allem, wenn das Ziel ein gemeinsamer Vortrag ist und die Mathe-Null schon wieder nix geblickt hat. Doch vor versammelter Mannschaft im Hörsaal zu stehen und der zu sein, der den anderen dumm dastehen lässt, ist auch nicht cool. Also: durchatmen, noch einmal erklären, gegebenenfalls aufmalen. Und hoffen, dass der Andere hilft, wenn wir selbst mal wieder nichts verstanden haben.