"An einem Februarmorgen des Jahres neunzehnhundertdreiunddreißig hob Andreas Egger den sterbenden Ziegenhirten Johannes Kalischka, der von den Talbewohnern nur der Hörnerhannes gerufen wurde, von seinem stark durchfeuchteten und etwas säuerlich riechenden Strohsack, um ihn über den drei Kilometer langen und unter einer dicken Schneeschicht begrabenen Bergpfad ins Dorf hinunterzutragen. – Und deshalb: Ausgangssperre sofort!"

Ich lese gerade ein Buch des österreichischen Schriftstellers Robert Seethaler. Das war der erste Satz von Ein ganzes Leben und zugegeben, er eignet sich nicht allzu gut für die aktuelle Twitter-Challenge des Sprachwissenschaftlers Anatol Stefanowitsch. Der rief am Samstag auf Twitter seine Follower*innen dazu auf, den ersten Satz des Buches, das sie gerade lesen, mit der Forderung "Und deshalb: Ausgangssperre sofort" zu verbinden.

Stefanowitsch setzte seine Forderung hinter den ersten Satz von Olga Tokarczuks

Gesang der Fledermäuse und kommentierte dazu "

OMG, das funktioniert ja tatsächlich." Zahlreiche User*innen folgten bereits seinem Aufruf. Und tatsächlich, die Idee scheint aufzugehen.

Mal erschreckend gut, wie bei dem Buchanfang "Die Luft, die wir atmen, enthält sogenannte träge Gase. – Und deshalb: Ausgangssperre sofort!" von Primo Levis' Das periodische System. Mal weniger gut, aber dafür umso witziger, wie beispielsweise bei Lola Randls Der große Garten: "Das einzige, was im Moment im Garten wächst, ist die Pastinake – Und deshalb: Ausgangssperre sofort". Wir haben die besten Kombinationen für euch gesammelt:

Wie wir Covid-19 eindämmen können

Ernster Hintergrund der Challenge ist die weltweite Corona-Krise, mit der Staaten bisher unterschiedlich umgehen. Während unter anderem in Italien, Österreich oder Spanien bereits Einschränkungen der Bewegungsfreiheit gelten, appelliert die deutsche Bundesregierung an die Solidarität der Menschen und bittet darum, zu Hause zu bleiben. In Bayern wurden am Freitag Ausgangsbeschränkungen eingeführt.