Sommerzeit ist Urlaubszeit ist Reisezeit. Wenn es endlich wieder heiß und der städtische Beton unerträglich wird, wollen die meisten ins oder zumindest ans Wasser. Dann bewegen sich überhitzte Menschen Richtung Meer oder See, um dort ihren Schweiß abzuladen und ihre Liege- und Relaxfähigkeiten zu perfektionieren. Die jeweiligen Gegenden müssen dann ein hohes Maß an Organisation und Logistik auffahren, um mit den großen Menschenmengen klarzukommen.

Wie absurd der menschliche Massenabfertigungstourismus ist, zeigt der Münchner Fotograf Bernhard Lang mit seinen Luftaufnahmen. Er fotografierte Strände entlang der italienischen Küste des adriatischen Meers und andere Badeorte aus dem Hubschrauber. Perfekt aufgereihte Sonnenschirme, Hunderte Handtücher, Strandliege neben Strandliege – all das ergibt von oben ein geordnetes Bild. "Schon vom Boden aus sahen die unendlich langen Reihen sehr symmetrisch, repetitiv und grafisch aus", sagt er zu Wired. "Ich dachte mir, dass sie von oben noch interessanter wirken müssten".

Dass diese bunten Muster sowohl schön als auch verstörend sein können, liegt wohl an der Perspektive. Erst aus der Vogelperspektive wird einem bewusst, in welchem Ausmaß der Mensch die schönen Plätze der Erde für sich beansprucht. Das zeigt Lang nicht nur anhand von überfüllten Stränden und Seeufern, sondern auch mit Luftaufnahmen von Containersammelstellen, Kohleminen oder Rinderfarmen. "Diese Landschaften vermitteln den massiven und dramatischen Einfluss, den wir auf die Umwelt nehmen", sagt der Fotograf. "Auf der anderen Seite liegt darin auch eine Schönheit. Es ist dieser Kontrast, der mich interessiert."

Bereits seit 2010 fliegt Lang jeden Sommer in einem kleinen Flugzeug die Küstenlinie zwischen den italienischen Städten Ravenna and Rimini entlang und fotografiert Strandszenarien. Im Jahr 2015  gewann er mit seiner Strandserie den Sony World Photography Award in der Kategorie Reise.

Bernhard Lang zeigt seine Fotos auch auf Instagram und Facebook.