Ab 2020 dürfen Angehörige der Bundeswehr kostenlos mit dem Zug fahren. Auf Twitter kritisieren viele den Vorstoß von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

"Wir haben es gemeinsam geschafft" – mit diesen Worten kündigte CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer eine Erneuerung für die Bundeswehr an: Ab dem kommenden Jahr dürfen deutsche Soldat*innen gratis mit der Deutschen Bahn fahren.

Das Angebot gelte für private und dienstliche Fahrten im Fern- und Regionalverkehr. Dafür bekomme die Bahn von der Bundeswehr eine pauschale Vergütung, deren Höhe regelmäßig evaluiert werde. Laut Annegret Kramp-Karrenbauer handele es sich "voraussichtlich" um rund vier Millionen Euro im Jahr. "Die Bundeswehr wird damit sichtbarer in unserer Gesellschaft. Das ist ein gutes Zeichen", sagt die Verteidigungsministerin der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Laut CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt solle die Anwesenheit der Bundeswehr zudem das Sicherheitsgefühl der Bürger*innen erhöhen.

Kritik und Spott im Netz

Im Netz kritisierten hingegen einige User*innen die Maßnahme und forderten gratis Tickets für andere Berufsgruppen, wie etwa Ärzt*innen, Krankenpfleger*innen, Feuerwehrleute, Lehrer*innen, Seenotretter*innen, Ehrenamtliche oder Umweltaktivist*innen. Genauso sollten auch Schüler*innen gratis mit dem Zug fahren können, heißt es. Manche User*innen finden, dass bei der deutschen Bundeswehr andere Maßnahmen Priorität haben sollten, wie etwa der Umgang mit rechten Netzwerken. Einige sehen die gratis Tickets aber auch als gerechtfertigt.

Allen, die mit dem Gedanken spielen, ihre Bahncard gegen eine Uniform einzutauschen, sei gesagt: Die Uniform allein bringt gar nichts, denn die Angehörigen der Bundeswehr müssen ihre Fahrten künftig über ein eigenes Buchungsportal buchen.