Manchmal muss es einfach eine Tiefkühlpizza sein. Es gibt kaum etwas Besseres, als nach einem langen Arbeitstag das fertige Ding in den Ofen zu knallen und nichts weiter vorbereiten zu müssen. Was wenige wissen: Dieser Luxus ist nur möglich, weil es Bienen gibt. In Tiefkühlpizza stecken Öle, wie zum Beispiel Sonnenblumenöl, und um das herzustellen, braucht es die Insekten.

Wieviele Produkte neben der Tiefkühlpizza noch so wegfallen würden, gäbe es keine Bienen, mussten Einkäufer*innen am Montag in Hannover erfahren. Zusammen mit dem Naturschutzbund und dem niedersächsischen Umweltministerium räumte eine Penny-Supermarktfiliale alle Produkte aus den Regalen, die dort nur stehen, weil Bienen ihre fleißige Bestäubungsarbeit leisten: darunter nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Gummibärchen, Deos, Cremes oder Babynahrung. Insgesamt fehlten rund 60 Prozent des üblichen Supermarktbestandes.

Mit der Aktion wollen die Beteiligten anlässlich des Weltbienentags am 20. Mai auf das weltweite Bienensterben aufmerksam machen. Bienen sind nach Rindern und Schweinen das drittwichtigste Nutztier für die Menschen. "Schätzungen zufolge liegt der wirtschaftliche Nutzen von Wildbienen, Schmetterlingen und Co. im Hinblick auf die Bestäubungsleistung von Kulturpflanzen global bei jährlich bis zu 500 Milliarden Euro", heißt es in der Pressemitteilung des Naturschutzbundes. "Umso dramatischer ist es, dass die Anzahl und Vielfalt der Insekten in den vergangenen Jahren drastisch sinkt."

Die Ursachen für den dramatischen Insektenrückgang liegen maßgeblich in der industriellen Landwirtschaft: Durch den massiven Einsatz von Pestiziden und das Fehlen von Strukturen, wie Feldgehölzen oder Ackerrandstreifen, werden Insekten direkt getötet oder finden keine Nahrungsquellen mehr. Auch die zunehmende Lebensraumzerstörung und der Klimawandel tragen ihren Teil dazu bei.

Die vielleicht einzige positive Nachricht: Das Alkoholregal blieb fast unverändert voll. Wein und Hopfen bestäuben sich nämlich selbst.