Wegen eines Government Shutdown müssen Hunderttausende US-Staatsangestellte in unbezahlten Zwangsurlaub. Der Präsident macht derweil Fotos, die zeigen sollen, wie hart er arbeitet.

Seit drei Tagen liegt Donald Trumps Regierung auf Eis. Also nicht wortwörtlich. Aber sie ist vorübergehend pleite.

Bis Freitagnacht hätten sich Republikaner*innen und Demokrat*innen im Kongress auf eine Übergangsfinanzierung des öffentlichen Dienstes einigen müssen. Im Senat verfügen die regierenden Republikaner*innen nur über 51 der 100 Sitze. Für diese Zwischenfinanzierung ist jedoch eine Mehrheit von mindestens 60 Stimmen notwendig. Bedeutet: Die Republikaner*innen brauchen die Unterstützung der Demokrat*innen. Und die verweigern ihre Hilfe bislang. Und nicht nur das: Auch aus den Reihen der Republikaner*innen stimmten fünf Senatoren dagegen.

Seitdem herrscht Stillstand im Land. Man spricht von einem Government Shutdown, Teile der Regierung und der Verwaltung werden heruntergefahren. Was bedeutet das für das Land? Der US-Korrespondent Thorsten Schröder schreibt auf Zeit Online: "Hunderttausende Staatsangestellte, deren Arbeit als nicht essentiell eingestuft wird, werden in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Diejenigen, die arbeiten, darunter Militär, Grenzschützer und viele Polizisten, müssen auf ihre Bezahlung bis zum Ende des Shutdowns warten. Museen und andere Einrichtungen, die mit Bundesmitteln finanziert werden, sind geschlossen oder laufen nur eingeschränkt weiter. Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe oder Rentenversicherung, Kredite für Kleinunternehmen oder Steuerrückzahlungen bleiben liegen."

Was in Deutschland ein Ausnahmezustand der extremsten Art darstellen würde, ist in den USA gar nicht so ungewöhnlich. Insgesamt 18 Shutdowns gab es in der Geschichte des Landes bereits. Warum finden die Politiker*innen keinen Kompromiss und lassen es so weit kommen? "Der Kongress zeigt der Verwaltung gerne, wer der Boss ist", schreibt der Journalist Hamish McRae auf The Independant. Es geht also um Macht. Und wer wie viel davon hat. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich nicht um eine ernst zu nehmende Krise handelt, sondern sich Demokrat*innen und Republikaner*innen bald einigen werden.

Ein Foto des vermeintlich hart arbeitenden Trump sorgt für Lacher im Netz

Für allgemeine Erheiterung im Netz führte ein Foto, welches das Weiße Haus kürzlich von Donald Trump veröffentlichte. Die Bildunterschrift dazu lautet: "Der Präsident Donald J. Trump telefoniert im Oval Office. Ihm werden die wichtigsten Updates aus dem Capitol über die Verhandlungen mit den Demokraten über das Ende des Shutdowns mitgeteilt."

Die allgemeine Reaktion: Trump sollte sich dringend ein neues Team suchen, das es besser versteht, ihn so zu inszenieren, als würde er tatsächlich arbeiten. Denn wer arbeitet schon an einem komplett leeren Schreibtisch, ohne Papier, ohne Stifte, ohne nichts?