Im Urlaub sollte es eigentlich um nichts anderes als Spiel, Spaß und Entspannung gehen. Doch wer sich einmal mit dem weltweiten Plastikmüll oder den Umweltfolgen in Bezug auf Aluminium auseinandergesetzt hat, wird auch auf Reisen nur ungern aus einem Wegwerfbecher trinken oder die Dosenravioli kaufen wollen. Muss auch nicht sein: So könnt ihr unterwegs mehr nach dem Zero-Waste-Prinzip leben.

1. Nehmt eure Tickets auf dem Smartphone mit

Was vor einigen Jahren noch als Neuland galt, hat sich mittlerweile glücklicherweise fest etabliert: Bahn- oder Flugtickets müsst ihr schon lange nicht mehr ausdrucken, sondern ihr könnt sie herunterladen. Damit spart ihr jedes Mal Druckertinte und Papier. Gleiches gilt für Hotelbuchungen. Meist reichen den Unterkünften euer Name und euer Ausweis, um euch einzuchecken. Um euch abzusichern, macht vorher einen Screenshot von der Bestätigungsmail.

In vielen Städten lohnt es sich übrigens auch, die lokale Ticket-App zu checken. Eine Fahrkarte für Bus oder U-Bahn darüber zu kaufen, ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern oft auch viel entspannter, da ihr nicht am Automaten rumstehen müsst.

2. Zeitschriften, Bücher und Reiseführer digital lesen

Was bei den Tickets gut funktioniert, lässt sich auch auf Unterhaltungsmedien übertragen. Sofern ihr sowieso ein Tablet oder Kindle besitzt, organisiert euch eure Reiseliteratur einfach online. Apps wie Readly bieten zahlreiche Zeitschriften an, über Blendle könnt ihr euch Zeitungsartikel herunterladen, mit Pocket oder Instapaper spannende Online-Artikel für später speichern. Wenn ihr schnelle Leser*innen seid, meldet euch bei eurer lokalen Bibliothek für die Onleihe an und leiht euch dort E-Books aus. Auch Reiseführer sind hier zu finden. Wer nicht lesen möchte, versorgt sich vorab mit Podcasts oder Hörbüchern.

4. Shampoo in kleine Behälter umfüllen

Ja, die ganzen Reiseprodukte in Miniaturformat sehen super niedlich aus. Aber einen nachvollziehbaren Grund, Shampoo und Duschgel für jede Reise in klein zu kaufen, gibt es nicht. Solltet ihr bereits Behältnisse in Handgepäcksgröße zu Hause haben, füllt sie vor dem Urlaub auf. Schließlich geht es bei Zero Waste auch darum, Gegenstände bis zum Schluss zu nutzen. Wer noch einen Schritt weitergehen will, sattelt auf festes Haarshampoo und Seife um. So spart ihr die Verpackung komplett. Egal, wie ihr es macht: Einmal im Hotel angekommen, müsst ihr so auch nicht mehr darauf hoffen, dass das hauseigene Shampoo und die Lotion gut riechen.

3. Wasserflasche einpacken

Klingt banal, ergibt aber total Sinn: Packt euch eine Wasserflasche ein, am besten aus Edelstahl oder Glas, die ihr immer wieder auffüllen könnt. Solltet ihr fliegen, nehmt sie leer mit durch die Sicherheitskontrolle. Ob ihr danach nochmal zum Wasserhahn rennt, interessiert dann niemanden. Spart nicht nur Müll, sondern auch Geld.

Informiert euch außerdem darüber, ob das Leitungswasser in eurem Zielland trinkbar ist. In Deutschland könnt ihr es zum Beispiel ohne Bedenken abfüllen, in größeren Städten bieten das viele Läden sogar offiziell kostenlos an, ansonsten einfach mal nachfragen. Sollte das Leitungswasser in eurem Urlaubsort nicht trinkbar sein, setzt auf eine Trinkflasche mit integriertem Wasserfilter, der Chlor, Kalk und Krankheitserreger aus dem Wasser zieht und gleichzeitig Geruch und Geschmack verbessert.

6. Brotdosen, Besteck und Co. mitnehmen

Um zu vermeiden, dass ihr euch unterwegs am Ende viele abgepackte Produkte kauft, stattet euch – sofern ihr noch Platz im Gepäck habt – von vornherein mit Brotdosen, Besteck und Co. aus. So könnt ihr euch in der Unterkunft schon Proviant vorbereiten, seid für ein spontanes Picknick gewappnet oder könnt euch das Essen to go umfüllen lassen. Empfehlenswert sind leichte Edelstahlbehälter, ein großes Schraubglas kann aber genauso gute Dienste leisten. Alternativ könnt ihr auch wiederverwendbares Wachspapier einpacken, das Alu- oder Frischhaltefolie ersetzt. Beim Besteck reist ihr mit leichtem Gepäck, wenn ihr eine Spork, eine Mischung aus Gabel und Löffel, einsteckt, oder – zumindest für geschmierte Brötchen hilfreich – auf ein Taschenmesser zurückgreift. Wenn ihr außerdem noch eine Stoffserviette mitnehmt, seid ihr komplett versorgt.

7. Im Flugzeug den Becher behalten

Solltet ihr tatsächlich mit dem Flugzeug unterwegs sein und an Bord regelmäßig mit frischen Getränken versorgt werden, kommt dabei eine ganze Menge Müll zusammen. Auch, wenn es die Flugbegleiter*innen erstmal irritieren könnte: Bringt euren eigenen Becher mit oder haltet zumindest an dem ersten, der euch gebracht wird, fest.

5. Im Restaurant mitdenken

Kein Italienurlaub ohne Aperol Spritz, kein heißer Tag ohne Eis? Geht klar. Leider servieren Restaurants ihre Drinks oft mit Strohhalm – über 36 Milliarden Plastikhalme verbrauchen wir in Europa schätzungsweise pro Jahr – und Eiskugeln in Wegwerfbechern. Weist bei euren Bestellungen einfach darauf hin, dass ihr euer Getränk gern ohne Strohhalm bekommen würdet – schmeckt schließlich genauso gut. In der Eisdiele haltet euch an die Waffel, dann bleibt kein Müll zurück. Oder ihr dehnt eure Pause etwas aus und esst direkt vor Ort.

8. Jutebeutel immer dabei haben

Was zu Hause gut funktioniert, geht auch im Urlaub: Habt für eure Einkäufe immer einen Jutebeutel dabei. So spart ihr die Unmengen an Plastiktüten, die ihr am Ende eurer Reise sowieso wegwerfen würdet.

9. Lokale Märkte besuchen

Dieser Punkt steht wahrscheinlich sowieso schon auf eurem Urlaubsprogramm. Auf lokalen Märkten könnt ihr euch nicht nur kulinarisch austoben, hier ist es auch weitaus leichter als in konventionellen Supermärkten, um unnötige Verpackung herumzukommen – und das ganz ohne viel Aufwand.

10. Auf unsinnige Souvenirs verzichten

Die Straßen rund um Sehenswürdigkeiten bilden oft eine endlose Wiederholung unnützer Souvenirs: Schlüsselanhänger, T-Shirts, Tassen, Schnapsgläser, Magnete. Die meisten dieser Mitbringsel überleben die Zeit nach der Reise wahrscheinlich nicht lange. Überlegt euch generell, was ihr aus eurem Urlaubsland wirklich mit nach Hause bringen wollt. Aufbrauchbare Produkte, wie Honig oder Schnaps, in Glasbehältern eignen sich immer gut, oder auch Ware vom Flohmarkt, Muscheln oder Steine, ansonsten haltet eure Erinnerungen vor allem auf Fotos fest.

11. Bereitet euch vor

Last but not least: Überlegt euch vor eurer Reise schon, was ihr in etwa unternehmen wollt, vielleicht fallen euch dann noch mehr Ideen ein, wie ihr Müll einsparen könntet: Snacks selber machen, Adressen von Zero-Waste-Cafés, Bauernmärkten und Unverpacktläden notieren oder besonders nachhaltigkeitsorientierte Unterkünfte raussuchen. In diesem Sinne, gute Reise!