Forscher*innen testeten Leitungswasser in über einem Dutzend Länder weltweit. Im Durchschnitt waren 83 Prozent der Proben mit Kunststofffasern kontaminiert, wie der Guardian berichtet.

Die höchste Rate hat laut Orb Media die USA mit 94 Prozent. Besonders stach dabei heraus, dass selbst im Leitungswasser des Kongressgebäudes, der US-Umweltschutzbehörde oder im Trump Tower Kunststofffasern enthielten.

Die nächst höchste Rate hatten der Libanon und Indien. Europa liegt am Ende des Rankings – und trotzdem bei 72 Prozent.

Woher kommt also das Plastik?

Wie Mikroplastik genau im Trinkwasser landet, ist für die Forschung nach wie vor ein Rätsel. Meist stammen die Fasern aus Kleidung oder Teppichen und werden durch Trockner und Waschmaschinen freigesetzt. Die Kunststofffasern werden so in die Wassersysteme gespült. Bei einer aktuellen Studie fanden Wissenschaftler*innen heraus, dass jeder Zyklus einer Waschmaschine bis zu 700.000 Fasern in die Umgebung freisetzt.

Fast 300 Millionen Tonnen Plastik werden jedes Jahr produziert und nur 20 Prozent davon recycelt oder verbrannt. Das ergab eine Studie im Juli. Seit den 1950er-Jahren wurden 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert.

Roland Geyer von der University of California und Santa Barbara, der die Studie leitete, sagt: "Wir ersticken immer häufiger Ökosysteme in Plastik. Ich bin sehr besorgt, dass wir die unbeabsichtigten, nachteiligen Konsequenzen erst dann spüren werden, wenn es einmal zu spät ist."