Zwei Detonationen im Hafen von Beirut haben die Stadt zu großen Teilen zerstört. Fast 3.000 Tonnen Ammoniumnitrat sollen explodiert sein. Mindestens 100 Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein, mehr als 100 werden vermisst und mehr als 4.000 seien verletzt.

Die Katastrophe trifft ein stark gebeuteltes Land. Denn im Libanon herrschte schon vor dem Unglück ein Ausnahmezustand. Die humanitäre Lage ist angespannt. So wird nur einige Stunden am Tag Strom geliefert, die Müllentsorgung ist unzuverlässig, die Währung im freien Fall, Preise im Anstieg, das Gesundheitssystem stark belastet und die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung basiert zu großen Teilen auf Importen.

Auf Twitter zeigen sich daher viele Nutzer*innen geschockt und drücken ihre Solidarität mit dem Land auf vielen Ebenen aus:

  • Anteilnahme in Bildern

Es ist mittlerweile eine traurige Tradition geworden: Bei großen Unglücken zeigt sich internationale Solidarität oft im Anstrahlen von bekannten Baudenkmälern in den Farben des betroffenen Landes. So wurden in Ägypten Pyramiden angestrahlt:

Und in Dubai erstrahlte das Burj Khalifa im Licht der Flagge des Libanon:

  • Hinweise auf die humanitäre Lage im Land

Obgleich die Katastrophe vom Dienstag als solche schon ein humanitäres Desaster ist, wird die Situation durch die ohnehin schon schwierige Lage im Libanon verschärft. Um auf die Zustände in dem Land am Mittelmeer aufmerksam zu machen, teilen User*innen daher entsprechende Informationen:

Auch die Ernährungssituation hat sich durch die Explosion verschärft:

  • Symbole der Anteilnahme

Wo Worte versagen, helfen oft Zeichen. Symbole oder Zeichnungen, die Anteilnahme direkter zum Ausdruck bringen. So werden auf Twitter derzeit vor allem zwei Grafiken geteilt.

Hier ist zu sehen, wie eine Hand mit den Umrissen des Libanon ein Herz formt:

Und hier, wie die Zeder aus der libanesischen Flagge eine von der Explosion betroffene Person in den Armen hält:

  • Sorge um die Aufmerksamkeit

Die Katastrophe wird den Libanon noch lange beschäftigen. Umso wichtiger, dass die internationale Solidarität nicht nur kurzfristig geäußert wird:

  • Solidarität aus Israel

Israel ist ein Nachbar*innenland des Libanon, doch die beiden Länder befinden sich seit Jahrzehnten im bewaffneten Konflikt. Es ist erst vierzehn Jahre her, dass Israel Luftangriffe auf den Libanon flog, offiziell befinden sich die beiden Länder nach wie vor im Krieg.

Israel war eines der ersten Länder, die humanitäre Hilfe zusicherten. Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz twitterte die Erklärung auf Arabisch:

  • Das Land braucht Spenden

Viele User*innen möchten ihre Solidarität auch durch Spenden zum Ausdruck bringen.

Und die im Libanon geborene Reporterin Jenan Moussa teilte diese Website mit einer Liste von NGOs:

gw