• Im Osten arbeitet ein*e Arbeitnehmer*in im Jahresdurchschnitt 67 Stunden länger, als ein*e Arbeitnehmer*in im Westen.
  • Im Osten verdient ein*e Arbeitnehmer*in im Bruttojahresdurchschnitt 5.000 Euro weniger, als ein*e Arbeitnehmer*in im Westen.

Erhebungen lassen keinen Rückschluss auf "Fleiß" oder "Arbeitsbereitschaft" zu

Die Erhebungen erfassten die täglich geleisteten Arbeitsstunden am jeweiligen Arbeitsplatz. Auch Beschäftigte mit mehreren Arbeitsplätzen und Arbeitnehmer*innen wurden einbezogen. Nicht gezählt wurden hingegen Urlaub, Feiertage, Kurzarbeit, Abwesenheit wegen Krankheit oder Elternzeit. Die Statistiker*innen erläuterten, dass die Zahlen nichts über "Intensität noch Qualität der geleisteten Arbeit" aussagten. Denn, wie "fleißig" oder mit was für einer "Arbeitsbereitschaft" gearbeitet werde, wurde nicht untersucht.

"Die Bundesregierung hat sich offensichtlich mit einem Sonderarbeitsmarkt Ost abgefunden", sagte die Sozialexpertin der Linkspartei, Sabine Zimmermann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Diese Situation sei inakzeptabel. Die Gründe für die auseinanderklaffenden Arbeitsmarktzahlen zwischen Ost und West sieht Zimmermann darin, dass es im Osten deutlich weniger Beschäftigte mit Tarifverträgen gibt.

In Thüringen arbeiten die Menschen am längsten, in Rheinland-Pfalz am kürzesten

Nach den ausgewerteten Statistiken wurde vergangenes Jahr durchschnittlich am längsten in Thüringen gearbeitet; nämlich 1.371 Stunden. Auf Platz zwei liegt Sachsen-Anhalt mit 1.362 Stunden und auf Platz drei Mecklenburg-Vorpommern mit 1.353 Stunden je Arbeitnehmer*in. Die geringsten Arbeitsstunden wurden in Nordrhein-Westfalen (1.261), im Saarland (1.259) und in Rheinland-Pfalz (1.255) erfasst.