Die Siesta wurde ursprünglich eingeführt, um die Landarbeiter*innen vor der extremen Mittagshitze zu schützen. Ein Nickerchen nach der Mahlzeit klingt trotzdem nach wie vor herrlich. Alleine schon, um dem immer bellenden Arbeitsstress mal für ein oder zwei Momente die Aufmerksamkeit zu entziehen.

Viele Unternehmen haben die Mittagspause bereits auf ein bis zwei Stunden begrenzt, große Firmen sogar auf 30 Minuten – ganz nach zentraleuropäischem Vorbild. Der Großteil der arbeitenden Bevölkerung würde die Idee befürworten und genau genommen schon lange selbst fordern. In Anbetracht der Wahlen kommenden Juni wird dieser Vorstoß von einigen allerdings als reine Stimmenfang-Taktik gesehen.

Das Abschaffen der Siesta würde laut eines Parlamentsausschusses aus dem Jahr 2013 nicht nur die niedrige Geburtenrate erhöhen, sondern auch die Scheidungsrate reduzieren. Generell würde die Lebensqualität im Allgemeinen steigen. Ob das wirklich stimmt, wird sich spätestens dann zeigen, wenn im Hochsommer die 45°C-Sonne auf Spanien runterknallt und womöglich keine Klimaanlage zur Stelle ist.

Ach ja, und Rajoy möchte außerdem auch noch die Zeit verändern. Nach mehr als 70 Jahren soll Spanien zukünftig wieder nach Greenwich Mean Time (GMT) laufen. Sonst noch was?