Bei ihren Sammelalben hat die spanische Liga nicht an die weiblichen Fußballstars gedacht. María Vázquez ist deshalb selbst aktiv geworden – und bekommt dafür jede Menge Unterstützung. Sticker von seinen Fußballidolen zu tauschen, macht Spaß – aber leider können sich nicht alle Kinder mit den Stars identifizieren. María Vázquez hat drei Töchter, zwei, fünf und acht Jahre alt, ihre ältesten sind große Fußballfans. Sie sammeln Sticker, mussten sich dabei aber bislang mit den männlichen Spielern begnügen. Bis ihre Mutter auf die Idee kann, daran selbst etwas zu ändern.

Sie erstellt ihr Design nach der Vorlage der männlichen Mannschaften

Als Ausgangsmaterial verwendete sie Sticker der männlichen Liga und erstellte mit Photoshop ein ähnliches Design. Anfangs nahm sie sich nur die Lieblingsteams ihrer Mädchen vor – Barcelona und Sevilla. Dann wurde es irgendwann ein Selbstläufer, wie sie dem spanischen Magazin Verne erzählte: "Sie fingen an, mich um mehr zu bitten ... Und schließlich kam ich aus der Sache nicht mehr raus."

Sie lieben es. Sie identifizieren sich mit ihnen." – María Vázquez

Auf Twitter schrieb María Vázquez am 13. April: "Ich habe mehr als 250 Sticker, die mit viel Arbeits- und Zeitaufwand und viel Hilfe von Fotografen und Vereinen entstanden sind, um meinen Töchtern ein Album mit Karten ihrer Idole geben zu können, die ich selbst drucke und mit Plastikfolie überziehe. Sie lieben es. Sie identifizieren sich mit ihnen. Und ich fühle mich stolz, dass ich ihnen das bieten kann."

Einige Spielerinnen haben sie kontaktiert und wollen helfen

Für jeden Sticker braucht María Vázquez zwei Bilder: Eins der Spielerin auf dem Feld und ein frontales Porträtfoto. "Die Fotos vom Spiel sind nicht schwer zu bekommen, weil die Liga davon viele macht. Und wenn ich mal keine gefunden habe, konnte ich Fotografen fragen, die ich kenne und die mir ihre Bilder gaben", erzählt sie Verne. Die wirkliche Herausforderung lag darin, an die Porträtaufnahmen zu kommen: "Ich habe nur von wenigen Mannschaften welche gefunden und bin mit der Arbeit steckengeblieben. Deshalb habe ich auf Twitter um Hilfe gebeten." Den Aufruf richtete sie direkt an die Frauenfußballmannschaften: "Helft ihr mir, das fertigzustellen? Mal schauen, ob wir alle, oder zumindest fast alle, zusammenbringen können. Danke!"

Die Reaktion war überwältigend. An nur einem Tag wurde ihr Ursprungstweet 3.000-mal retweetet, inzwischen fast 9.000-mal. Einige Spielerinnen haben María Vázquez zu dem Projekt beglückwünscht und sie inzwischen kontaktiert, um ihre Suche nach Bildmaterial zu erleichtern. Selbst der Sponsor LaLiga Iberdrola reagierte begeistert, bot auf Twitter seine Hilfe an und schrieb: "Was für eine coole Sammlung! (...) Man muss sie vervollständigen."

Dank der Aufmerksamkeit und Unterstützung der Netzgemeinde schrieb sie schon zwei Tage später: "Ziel mehr als erreicht! (...) Danke an alle, die mitmachen wollten und mich bei dieser Geschichte unterstützt haben, die am Ende fast zu einem Abenteuer wurde." Ihre Sammlung dürfte also bald vollständig sein.

"Was für ein Glück deine Töchter haben", heißt es in einem Kommentar bei Twitter. Tatsächlich sind sie wohl die einzigen, die ihre Sammelbilder nicht auf dem Schulhof tauschen müssen – sondern direkt von ihrer Mutter produzieren lassen. So schön die Intitiative ist: Ein Kommentator, der María Vázquez für die Aktion applaudiert, fordert, dass die großen Hersteller Notiz von dem Projekt nehmen und jetzt auch ein offizielles Sammelalbum kreieren sollten – "damit noch mehr Mädchen, Jungs, Mütter und Väter davon profitieren können."