Als Gregory Locke vergangenen Samstag in die U-Bahn in Manhatten stieg, fiel ihm etwas Abscheuliches auf. Überall auf die Fenster und Werbeanzeigen hatte jemand Hakenkreuze und antisemitische Sätze gemalt. Den Passagieren im Zug fiel das genauso auf wie Gregory selbst, doch niemand wusste so recht, wie man reagieren sollte. Daher tauschte man anfangs noch unangenehme Blicke aus und schwieg sich an.

Bis ein Mann aufstand und laut sagte: "Mit Händedesinfektionsmittel kriegt man Edding weg. Wir brauchen Alkohol." Er kramte ein paar Taschentücher hervor und begann zu putzen. Damit löste er eine Kettenreaktionen aus. Die Menschen im Wagon begannen, in ihre Taschen, Rucksäcke und Hosentaschen zu greifen, alle wollten mithelfen. "In etwa zwei Minuten waren alle Nazi-Symbole weg", schreibt Gregory in seinem Posting.

Es ist ein Erlebnis, das Hoffnung gibt und genau zur richtigen Zeit kommt. Nachdem Gregory seine Geschichte auf Facebook teilte, wurde das Posting bis heute mehr als 430.600 Mal geteilt.

"Ich schätze mal, das ist Trumps Amerika", sagte ein Passagier. "Nein, Sir, ist es nicht", entgegnete Gregory in seinem Posting. "Nicht heute Abend und auch sonst nie. Nicht, solange hartnäckige New Yorker etwas zu sagen haben."

Ähnliche Vorfälle gab es vergangenes Wochenende auch in anderen Städten in den USA. CNN berichtete über einen "Sturm an Hakenkreuz-Vandalismus" in zwei weiteren amerikanischen Großstädten. Die Polizei in Chicago veröffentlichte am Samstag ein Video einer Überwachungskamera, in dem ein Mann zu sehen ist, der ein Fenster einer Synagoge zertrümmert und Hakenkreuz-Sticker auf die Eingangstür klebt. Die Tat wird als Hassverbrechen geahndet.

In Houston untersucht die Campus-Polizei der Rice Universität eine ähnliche Vandalismus-Tat. Jemand habe vergangenen Freitag Hakenkreuze und nicht identifizierte Wörter auf die Statue des Uni-Gründers William Marsh Rice gezeichnet.