Obwohl wir fast ausschließlich mit dem Smartphone oder am Computer schreiben, kommen Stiftehersteller mit dem Produzieren nicht nach. Der Trend hat bei uns bereits im letzten Jahr eingesetzt und setzt sich seitdem zunehmend durch." 

Jetzt profitiert eine weitere Branche von den Malbüchern: die Hersteller von Stiften. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, fahren die Firmen zur Zeit Sonderschichten. Stifte-Produzent Staedtler etwa hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 322 Millionen Euro gesteigert. "Adult-Colouring ist ein wesentlicher Treiber für unseren Umsatz", hat der Geschäftsführer Axel Marx der Zeitung gesagt.

Die Entwicklung kommt für Stifthersteller eher überraschend. Eigentlich überlegen sie seit Jahren, wie sie damit umgehen sollen, dass immer weniger Menschen mit der Hand schreiben – was bedeutet, dass weniger Stifte gebraucht werden. Digitale Schreibgeräte und Schreib-Apps sollen die Unternehmen retten.

Dass nun ausgerechnet gestresste Erwachsene den Firmen zur Hilfe kommen, war nicht absehbar. Aber Bücher wie "Komm zur Ruhe – Mit friedvollen Bildern vom Alltag entspannen" oder "Meditation: Mit wundervollen Bildern alle Sorgen gehen lassen" scheinen einen Nerv zu treffen. "Unser Stresspegel ist im Allgemeinen eher hoch; wir sind angespannt und haben Schwierigkeiten zu entspannen, weil wir nicht mehr richtig loslassen können – beim Malen passiert aber genau das: Wir lassen los", sagte die Kunsttherapeutin Katja Sommer in einem früheren Interview mit ze.tt.