Bevor es um die tausend Gesichter geht, die Winona Ryder am Sonntagabend bei den Screen Actors Guild Awards machte, muss zunächst David Harbour erwähnt werden.

Harbour spielt neben Ryder eine der Hauptrollen in der Netflix-Serie Stranger Things – den eher ruhigen und melancholischen Polizisten Jim Hopper. Als das Team den Screen Actors Guild Award in der Kategorie "Dramaserie" entgegen nahm, war Harbour allerdings alles andere als ruhig: Umringt von seinen Serienkolleg*innen schmetterte er eine flammende Rede.

Nach einer kurzen Danksagung wurde Harbour politisch. Er rief seine Kolleg*innen zum Kampf auf "gegen die Angst, Selbstzentriertheit und Exklusivität unserer überwiegend narzisstischen Kultur". Die Gesellschaft müsse enger zusammenrücken und empathischer werden. "Wir sind darin vereint, dass wir alle Menschen sind und uns alle zusammen auf dieser schrecklichen, schmerzhaften, fröhlichen, aufregenden und geheimnisvollen Fahrt befinden, die sich Leben nennt."

Auch das Team von Stranger Things werde gegen Bullys kämpfen, erklärte Harbour. "Wir werden Freaks und Ausgestoßene schützen, diejenigen, die kein Zuhause haben", rief er. Damit spielte er auf die Trump-Politik und den #MuslimBan an. "Wir werden die Lügen überwinden. Wir werden Monster jagen. Und wenn wir gegen die Heuchelei und die alltägliche Gewalt bestimmter Einzelpersonen und Institutionen verlieren, werden wir, wie Jim Hopper sagen würde, einigen Leuten ins Gesicht schlagen, wenn sie danach streben, die Schwachen, die Entrechteten und die Marginalisierten zu zerstören."

Für seine Rede erhielt Harbour tosenden Applaus und Standing Ovations. Das Stranger Things-Team sprang vor Begeisterung wild umher und fiel sich in die Arme. Aber niemanden nahm die Rede wohl so sehr mit wie Winona Ryder. Während Harbour seine Rede hielt, zog Ryder etliche Grimassen – sie war verdutzt, albern, fröhlich, erschrocken und das alles in nicht mal zwei Minuten. Seht selbst: