Über 200.000 Leute folgen Lara Loft, die mit bürgerlichem Namen Lara Trautmann heißt, auf dem Live-Streaming-Videoportal Twitch. Sie ist außerdem Moderatorin, Synchronsprecherin und Sängerin. Kurzum: Sie steht in der Öffentlichkeit. Dass das nicht nur seine Vorzüge hat, macht ein jetzt von ihr auf Twitter erschienener Brief deutlich. "Eigentlich wollte ich dieses Thema niemals groß öffentlich behandeln", beginnt das Schreiben der Streamerin. Und weiter: "Denn ich dachte, die meisten Menschen verstehen diese grundsätzlichen Verhaltensregeln. Wenn mir ein Zuschauer ein Geschenk […] schickt, heißt es nicht, dass ich sofort mit ihm küssen will!"

Beim Lesen wird schnell klar, dass Lara Loft einen Verehrer hat, der ein Nein einfach nicht akzeptieren will. Das Wort Stalker benutzt sie selbst nicht, obwohl sich der besagte Mann durchaus so verhält. Wie Loft beschreibt, schickte "Rohal" ihr zunächst nette Nachrichten, später einen Blumenstrauß und "kurze Zeit später wurde es dann immer extremer". Am Anfang hätte sie die Blumen noch angenommen und sich gefreut. Als die Absichten von Rohal klar geworden seien, hätten sie aber sofort reagiert und seine Donations gesperrt, Briefe und Pakete wurden auch automatisch abgelehnt und zurückgeschickt. "Er hat sogar meine Freunde angeschrieben und ihnen Briefe geschickt, das tut er heute noch, nach drei Jahren …", heißt es weiter.

Nein, ich liebe dich nicht, offensichtlich. Nein, ich möchte keinen Kontakt zu dir.
Lara Loft

Loft schildert, wie sie und ihre Freund*innen immer wieder versucht hätten, dem Verehrer klar zu machen, dass sie kein Interesse an ihm habe. Letztlich sei das Ganze eskaliert, als ein weitere User öffentlich betonte, dass Lara Loft dem Mann eine Antwort schulde. "Nein, ich liebe dich nicht, offensichtlich. Nein, ich möchte keinen Kontakt zu dir. Das sind alles keine Neuigkeiten, das sind alles Dinge, die du schon weißt."

Nein heißt auch hier Nein

Viele Twitter-User*innen solidarisierten sich daraufhin mit Loft: "Du schuldest weder diesem Menschen noch irgendwem sonst eine Rechtfertigung. Flirten ist kein 'opt out'. Alles außer 'Ja, ich habe Interesse' bedeutet im Zweifel 'Nein, ich habe keins.'", schreibt etwa eine Person unter ihren Post. Und eine andere: "Leider glaube ich, das ist ein größeres Problem als viele Leute wahrhaben wollen."

Auch innerhalb der Twitch-Community wurde das Thema noch einmal aufgegriffen, wie mehrere Nutzer*innen anhand von Screenshots belegten:

Wie Der Standard berichtet, zeigte sich der von Loft konfrontierte Zuschauer auf Twitter anfangs noch verständnisvoll. Mittlerweile hat er seinen Account jedoch gelöscht.

mz