Eine Studie hat die Diversität der umsatzstärksten Filme 2019 untersucht. Ihr Titel: It's a Man's World.

Zuerst die positive Nachricht: 2019 waren so viele weibliche Protagonist*innen wie noch nie in den 100 umsatzstärksten US-Filmen zu sehen. Dies fand das Center for the Study of Women in Television and Film der San Diego State University in seiner neuesten Studie heraus (PDF). Der Anteil an Filmen mit weiblichen Rollen ist im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozentpunkte auf 40 Prozent gestiegen. Die Filmlandschaft ist damit weiblicher als je zuvor.

Und trotzdem betitelt das Zentrum die Studie mit dem Satz: It's a Man's World. Denn die Hauptrollen bekamen nach wie vor überwiegend Männer. 63 Prozent der Hauptcharaktere der umsatzstärksten Filme aus dem Jahr 2019 waren männlich. Lediglich 37 Prozent der Hauptrollen waren weiblich – damit ist die Zahl im Vergleich zu 2018 um einen Prozentpunkt gestiegen.

Zwar gab es im vergangenen Jahr einige erfolgreiche weiblich besetzte Filme wie beispielsweise Bombshell oder Little Women. In überdurchschnittlich vielen der Filme, die von Kritiker*innen als Kandidaten für einen Oscar gehandelt werden, kommen jedoch quasi gar keine weiblichen Rollen vor: beispielsweise in Joker, Once Upon a Time in Hollywood, 1917 oder The Irishman.

2019 mangelte es Filmen außerdem an Diversität, der Titel der Studie hätte vielleicht treffender It's a White Man's World lauten können. 68 Prozent der weiblichen Protagonist*innen der umsatzstärksten Filme waren weiß. Lediglich 20 Prozent waren Black Women of Color, ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr.

71 Prozent der männlichen Protagonisten waren weiß – lediglich 15 Prozent Black Men of Color. Darüber hinaus spielten 70 Prozent der Hauptrollen weiße Personen, nur 18 Prozent wurde mit Black People of Color besetzt.

Die Studie fand außerdem heraus, dass Filme diverser werden, wenn Frauen als Regisseurinnen oder Drehbuchautorinnen beteiligt sind. In Filmen, bei denen mindestens eine Frau Regie führte oder das Drehbuch schrieb, übernahmen 58 Prozent der Rollen Frauen. In Filmen, wo nur Männer Regie führten oder das Drehbuch schrieben, lag diese Quote bei nur 30 Prozent.