Am 16. April 2007 versetzte ein Amoklauf an der Universität Virginia Tech Texas in einen Ausnahmezustand: Der Gewaltakt eines US-Studenten forderte 33 Tote. Seitdem kämpft der "Studentenverband für das verdeckte Tragen von Waffen" für das Recht auf Waffen an der Universität. Heute tritt das umstrittene Gesetz in Kraft.

Bereits letztes Jahr befürwortete die texanische Regierung mit republikanischer Mehrheit das Gesetz, welches den Waffenbesitz an den 14 öffentlichen Universitäten in Texas erlaubt. Nur in sensiblen Räumen, wie zum Beispiel den Chemie-Sälen oder in psychischen Beratungsstellen, soll das Tragen von Waffen weiterhin verboten sein.

Politiker*innen sind davon überzeugt, dass Waffenbesitz das Unileben sicherer mache, berichtete die tagesschau. "Dort wo Leute eine Waffe haben, gehen böse Typen nicht hin", versicherte der stellvertretende Gouverneur und Republikaner Dan Patrick.

"Lasst den Amerikanern ihre Waffe! Lasst sie sich selbst verteidigen! Dann wird Amerika ein sicherer Ort sein."

Dan Patrick

Auch manche Studierende glauben durch Bewaffnung, sicherer studieren zu können: "Meist kommt es zu Massenschießereien an Schulen und öffentlichen Orten, wo Waffen nicht erlaubt sind. Das ist ein Schritt nach vorne, der uns als Bürger die Macht gibt, uns selbst zu verteidigen", äußerte sich der Student Jesus Guzman. Er möchte nun immer eine Waffe mit sich tragen.

Heftiger Gegenprotest

Die Mehrheit der Studierendenschaft ist jedoch nicht Guzmans Meinung. Der legitimierte Waffenbesitz an texanischen Unis stieß auf Gegenproteste. Studierende und Professor*innen lehnten sich gegen die Planung auf. Die privaten Universitäten in Texas entschieden, sich von dem neuen Gesetz auszuschliessen.

Steven Weinberg, Physik-Professor und Nobelpreisträger an der University of Texas ist Teil der Gegenbewegung. Zusammen mit anderen Lehrenden versucht er, das Gesetz mit einer Zivilklage zu verhindern. "Ich werde keine Waffen in meinen Vorlesungen dulden", versicherte Weinberg seinen Studierenden.