Wenn sich süße Tierfotos und ein guter Zweck mischen, erreicht die Prokrastination ein neues Level. Auf der Webseite Penguin Watch kannst du wunderbar Zeit verstreichen lassen und die Zählung antarktischer Pinguine von überall unterstützen. Dazu müsst du nur Pinguine, ihren Nachwuchs oder Eier auf Fotos markieren.

Forscher*innen der University of Oxford und der Australian Antarctic Division haben über 50 Kameras in der Antarktis aufgestellt. "Die meisten Pinguin-Kolonien leben sehr abgeschieden und ihre Umgebung ist feindselig. Am praktischsten für uns ist es, sie aufnehmen zu lassen", sagte Forscher Tom Hart in einer Pressemitteilung.

Innerhalb eines Jahres sammeln sich mehrere tausend Bilder von Pinguinen zu jeder Tageszeit an. "Wegen der enormen Datenmenge brauchen wir Freiwillige, die uns helfen, sie zu zählen", sagt er.

So kannst du helfen

Die Pinguin-Suche geht schnell und hat auf jeden Fall Suchtpotenzial. Gehe einfach auf die Penguin Watch und klicke auf "Get Started". Sofort zeigt dir das Programm ein Bild. Markiere mit der Maus die Tiere mittig. In der rechten Spalte kannst du zwischen den Kategorien erwachsener Pinguin (Adults), Nachwuchs (Chicks), Eiern (Eggs) oder Sonstigem (Other) auswählen und das Bild dementsprechend markieren.

Wenn mehr als 30 Pinguine auf einem Bild zu sehen sind, darfst du nach dem 30. skippen, wenn du möchtest. Das Foto wird mehreren Leuten gezeigt, also keine Sorge, falls du einen Pinguin übersiehst.

Bei einer Session ohne Registrierung kannst du fünf Bilder bearbeiten. Danach wirst du gefragt, ob du dich einloggen möchtest. Dann kannst du unendlich taggen (oder du besuchst die Webseite erneut, dann bekommst du wieder fünf Bilder). Bei einer Veröffentlichung der nächsten Studie könntest du zum Dank namentlich als Unterstützer*in erwähnt werden.

Klicken im Dienst der Wissenschaft

Durch die Markierungen können die Forscher*innen die Größe und den Bruterfolg der 30 verschiedenen Populationen überprüfen. Das Taggen löst aber auch einen Lerneffekt beim Programm aus, sodass es irgendwann selbstständig die Tiere und deren Eier von Steinen unterscheiden kann.

Durch die permanente Beobachtung können die Tiere, deren Lebensraum durch den Klimawandel bedroht ist, besser geschützt werden. "Eine Frühwarnung über schrumpfende Populationen kann extrem hilfreich sein, denn so können Naturschutzorganisationen informiert werden, um menschliche Aktivitäten wie Fischen oder die Ölsuche einzugrenzen", sagt Hart.

Seit dem Beginn des Projekts im September 2104 haben über 27.000 Menschen mehr als 300.000 Tiere vertaggt. Falls du nicht so der Pinguin-Typ bist oder gar nicht genug bekommst, bietet Zooniverse weitere Projekte dieser Art. Bei Whales as Individuals kannst du beispielsweise Schwanzflossen von Walen markieren und beschreiben.